Hallo,
so - die ersten Tausend sind runter - 3 Tage hab ich gebraucht - am Übermorgen geht sie in die Inspektion... Zeit für einen kurzen Vergleich zu meiner alten Maschine, der Yamaha XT-660Z Tenere. Vielleicht mal vorneweg meine Motorradhistorie - mit 18 den Führerschein gemacht und 3 Jahre auf einer MZ-TS150 zugebracht, dann Aufstieg auf eine MZ ETZ-250 für 7 Jahre - komischerweise kam man mit der Leistung auch überall hin...
Dann 16 Jahre Babypause und 2011 eine neue Tenere angeschafft und im Herbst für eine schwarze S DCT in Zahlung gegeben - Hintergrund: eine Sehnenscheidenentzündung in der linken Hand, die bis heute nicht wirklich ausgeheilt ist und der Wunsch nach einem etwas einfacher fahrbaren Motorrad...
Also, die Sitzposition ist schon mehr gefaltet, aber durchaus angenehm - nach 300 km am Tag tut nur der Allerwerteste weh - sonst nix. Mit der hohen Sitzbank auf der Z (Sitzhöhe 94 cm) war allerdings die Übersicht doch spürbar besser.
Fahrwerk - nun, richtig schlechte Straßen sind nichts für die S - da ist die Z haushoch überlegen, auch was die fahrbaren Geschwindigkeiten angeht, die 20 cm Federweg mit dem 21" Vorderrad bügeln doch eine Menge weg. Die S hat ihre Stärken dafür auf den besseren Straßen, es wird eine Weile dauern bis ich den Angstrand auf ein akzeptables Maß runter habe, da geht schon deutlich mehr - aber alles erwartungsgemäß.
Handlichkeit - das war die größte Überraschung - wiegen tun beide in etwa gleich viel - aber die S ist halt durch die 17" Räder deutlich agiler als die Z mit dem 21" Vorderrad - enge Kurvenkombinationen sind da vergleichsweise harte Arbeit und der Schwerpunkt ist bei der S auch spürbar tiefer. Schon wenn man sie vom Seitenständer aufrichtet merkt man den Unterschied deutlich - aufbocken auf den Hauptständer geht mit einem Finger - da hängt man bei der Z doch deutlich mehr dran.
Motor - nun ruckeln und in die Kette hacken gibt es nicht mehr - wäre meine ein Schalter, könnte man es sehr gemütlich angehen lassen - so gibt es das Problem ja nicht mehr.
Getriebe - der größte Unterschied - für mich perfekt - einziger Änderungswunsch - einen Lagesensor, der erkennt, wann es wie stark bergauf geht - mein alter Smart, Baujahr 2005, hatte das auch und nicht immer versucht bergauf einen Gang einzulegen, den der Motor nicht verträgt. Hier könnte Honda noch mal spürbar nachbessern - die Dinger kosten nicht die Welt - 12 % gehen im 6. nicht, wenn gerade mal 67 km/h erreicht werden. Ich behelfe mir mit manuellem Modus und dem kleineren Gang - aber sein müsste das nicht... DCT ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache - in der Stadt ist es Luxus pur und wer nicht gerne schaltet, ist hier gut aufgehoben - funktionieren tut es auf jeden Fall schon recht ordentlich.
Alles in Allem bereue ich den Wechsel nicht, wohl wissend, daß es das perfekte Motorrad als eierlegende Wollmilchsau nicht geben kann.
Viele Grüße
Robert
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#2 Zitat von rherz...Getriebe - der größte Unterschied - für mich perfekt - einziger Änderungswunsch - einen Lagesensor, der erkennt, wann es wie stark bergauf geht...
Hallo Robert,
so einen Sensor vermisse ich eigentlich nicht. Ich schalte (wie ich es sowieso öfter tue) einfach während der Fahrt von D in S und alles ist gut. Wie Du ja schreibst "für mich perfekt", das gilt auch für mich. Ich will kein klassisches Schaltergetriebe mehr fahren...
Gruß, Martin
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#4 Schön geschrieben Robert dein Vergleich, auch wenn eigentlich wirklich nicht vergleichbar.
Es sind ja total unterschiedliche Konzepte und artgerecht angewendet wäre die Yamaha perfekt, aber eben nur für den Zweck für den die kreiert ist.
Das DCT schaltet auch im D-Modi eigentlich schnell genug runter, wenn das Gasgriff schnell geöffnet wird. Liegt aber Gas kontinuierlich an und der Schieber eben schon ganz offen, ja dann verhungert die am Berg. Das ist beim Schalter auch so, da hilft nur runterschalten. Beim DCT geht das mit frühzeitigem Vollgas am Berg und oder der S-Modi, ob da noch ein Sensor in den Schaltzeitpunkt einzubinden nötig wäre glaube ich eher nicht. Wenn ich an meine Fahrten mit DCT denke und mit dem Schalter vergleiche, beklage ich so schon ein zu häufiges und oft unnötiges Schalten des DCT.
Versuch doch mal den Gasgriff energischer zu bedienen, Lastwechsel darf man beim Motorrad schon gerne auch spüren. -
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#5 Ich habe heute eine 330 km Runde gedreht, mit sehr schönen aber teilweise richtig schlechten Straßen (Tschechien). Teilweise bin ich stehend gefahren, weil ein Ausweichen bei der Vielzahl an Schlaglöchern und Mulden fast nicht möglich war. Dabei ist mir der Gedanke gekommen, ne Transalp mit dem NC Motor nebst DCT wäre genau das richtige für mich. Die Tenere wäre schon wieder zuviel des Guten.
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#6 Hallo Robert,
schöner Vergleich, den ich überhaupt nicht unpassend finde! Ich komme auch aus dem Single-Sektor - den Schritt von der Z zur S würde ich als nächste Evolutionsstufe beschreiben.
Der Motor der Z ist ja der Folgemotor des Motors meiner SZR - in Grundzügen also identisch.
Ich habe den Motor Deiner Z mal in der Pegaso Strada Probe gefahren, beim Fahren ist der Unterschied nur marginal.
Zu Deinem Vergleich:
Ein 21"-Rad ist natürlich keine Ausgeburt von Handlichkeit, der Unterschied enorm. Ein 19"-Vorderrad und der Komfort einer Enduro würde der X gut stehen - eine Transalp mit dem Motor der X dürfte ein geniales Mopped ergeben. Vielleicht noch etwas abspecken - ich würde jedenfalls sofort tauschen wollen!
Die Getriebe der 660er-Singles liegen in punkto Betätigung etwa so weit entfernt wie die Erde vom Mars. Nur mit Kraft und unter Zuhilfenahme der Kupplung lässt sich das Yamaha-Getriebe im kalten Zustand einigermaßen schalten. Da ist das NC-Getriebe perfekt!
Das Ruckeln des Singles möchte ich nicht missen... - für mich ist es aber eher ein "Stampfen", wie bei einem Schiffsmotor. Die Power, die so ein Single entwickelt, ist schon klasse, den urwüchsigen Charakter gibt es gratis dazu - ich mag das!Zitat von rherzAlles in Allem bereue ich den Wechsel nicht, wohl wissend, daß es das perfekte Motorrad als eierlegende Wollmilchsau nicht geben kann.
Doch: Transalp mit dem Motor der X
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#7 Hallo,
also um das mit dem Sensor noch mal klar zu stellen: Ich wollte eigentlich verhindern, daß das Getriebe versucht hoch zu schalten, obwohl der Motor nie in der Lage ist, bei der Geschwindigkeit den nächst größeren Gang zu "ziehen" - und schon gar nicht bei dem Drehzahlniveau, das in dem Moment anliegt - also die berühmten 67 km/h bei der der 6. Gang eingelegt wird und der Motor dann so knapp über 2000 U/min. dreht. In der Ebene ist das ok - nicht aber wenn es 12 % rauf geht - es würgt den Motor sofort runter, dann wird wieder in den 5. zurück geschalten.
Beim Smart funktioniert das hervorragend - der hat Lagesensoren und wenn die Steuereinheit feststellt, daß das im nächsten Gang "nichts wird" dann wird der Versuch gar nicht erst unternommen. Alles in allem vermeidet das viele völlig sinnlose Gangwechsel...
Viele Grüße
Robert
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