Cannabislegalisierung ab dem 1.4. 2024 - Fluch oder Segen?

  • #21

    Hallo zusammen,

    Nein, stimmt nicht ganz: Bier und Wein kann man mit 16 erwerben, auch starke Sorten mit über 10% Alkoholgehalt.

    In Bayern gibt es sogar die Regelung des begleiteten Trinkens ab 14.


    Alternativ alles verbieten, also auch den Alk, macht auch keinen Sinn, denn niemals wurde in den USA mehr Alkohol getrunken als in der Prohibition.


    Bei der ganzen Legalisierung geht es wohl eher um die Entlastung der Gerichte, denn ob legal oder illegal, wenn eine/r kiffen will, dann tut er/sie das so oder so: Sucht halt! Wir haben jetzt eh schon zu wenig Platz im Knast!


    Wenn zukünftig im Straßenverkehr nun genauer nach Drogen geschaut wird, dann fliegen hoffentlich auch die ganzen Opioid- und Benzodiazepin Abhängigen auf, die sich trotz solcher Medikamente hinters Steuer setzen!


    Meine Meinung: Leben und Leben lassen...


    Hauptsache die verbieten das Bier nicht!

    "Die meisten Sätze und Fragen, welche über philosophische Dinge geschrieben worden sind, sind nicht falsch, sondern unsinnig."

    Ludwig Wittgenstein

  • #22

    Daran kann ich kaum glauben. Denn jetzt müssen erstmal alle noch nicht rechtskräftigen Urteile mit Cannabisbezug neu überprüft und ggf. aufgerollt werden. Das sind 10.000e. Denn immer werden Gesamtstrafen gebildet, die alle neu gebildet werden müssen. Denn wir haben einen Grundsatz "Nulla poena sinde lege" (keine Strafe ohne Gesetz). Eine rückwirkende Aufhebung der Strafbarkeit ist meines Erachtens eine rein ideologisch betriebene Maßnahme, die auf Kosten der Gerichte und Staatsanwaltschaften durchgeführt wurde. Außerdem geht wegen ein wenig Cannabis keiner in den Knast. Die meisten Verstöße wegen Besitz geringfügiger Mengen werden eingestellt. Es sprach also nichts dagegen, Cannabis zu legalisieren, aber ohne Rückwirkung.


    Jetzt kommt genau das, was ich befürchtet hatte und was ich hier im Thread bereits protokolliert habe: Jetzt beginnen sie zu revidieren, was nie verabschiedet hätte werden dürfen.


    Das Gesetz zur Freigabe von Cannabis ist eine einzige Vollkatastrophe. Ich bin kein Jurist und weiß es, die Verantwortlichen wissen auch, dass es Scheiße ist. Ich habe mit zwei Ministerialbeamtinnen im höheren Dienst (B-Besoldung) gesprochen, eine davon Volljuristin. Die schütteln auch nur noch mit dem Kopf.


    Über diesen Schildbürgerstreich werden noch Dissertationen geschrieben, da bin ich mir sicher.

  • #23

    Natürlich ist die Legalisierung von Cannabis ein Segen! :thumbup:

    Wenn's doch nur legal wäre. Isses aber leider nicht.

    Legal wäre, wenn ich es (europaweit) im Geschäft erwerben dürfte, weitergeben, verschenken. Schön wäre es auch, wenn man aus den eigenen Pflanzen mehr als nur 50 gr behalten darf - eine gepflegte Pflanze kann das Zehnfache abwerfen und einem über das Jahr versorgen. So isses nur eine Teillegalisierung, ein fauler Kompromiss. 50 gr darf ich zuhause haben. Und bei 60 gr kommt wieder das Rollkomando? Von meinem eigenen Cannabis darf ich meiner Frau nichts abgeben? Was soll das?

    Dazu erklären nun ganz aktuell die Innenminister Bayern, Hessen und Hamburg, besonders restriktiv vorzugehen. Why? Wem wollen die was damit beweisen? Gekifft wurde früher wie heute doch sowieso immer.

    Nun kommt noch hinzu, das jeder versucht, seinen Willen noch iwie durchzusetzen - der Bayer will beispielweise das Kiffen im Biergarten grundsätzlich verbieten, die Bahn grundsätzlich auf den Bahnhöfen - aber das Rauchen im gelben Quadrat bleibt weiter erlaubt? Wegen Jugendschutz? Ist doch ein bisschen an den Haaren herbei gezogen, oder? Wobei das Rauchen von med. Cannabis dort weiterhin erlaubt bleibt.

    Entlastung der Polizei? Nun, früher haben die Beamten nach Mengen ab 0,1gr geschaut, heute suchen sie nach Mengen ab 26gr. Toll.

    Dann diese bekloppten Abstandregeln: Nachts um 2,30 Uhr 99m vom Eingang der Schule entfernt kiffen kosten mich 500€ - ein Meter weiter stört es keinen mehr?

    Auch das Oktoberfest - kiffen ist wegen Jugendschutz da natürlich verboten. Sich volllaufen lassen, pöbeln, rumfallen, fremdknutschen, prügeln und kotzen ist alles sicher ein viel besseres Vorbild für unsere Jugend.

    Ob es mit dieser Teillegalisierung nun besser ist, kann ich noch nicht sagen.

    Abwarten.

    Ich kann nur hoffen, das diese erniedrigenden Untersuchungen nun der Vergangenheit angehören. So konnte es nicht nur in Bayern passieren:

    mit 0,5 gr in der Tasche (nicht rauchend) im Cafe sitzend erwischt. Mitnahme zur Wache, stundenlanges Verhör, nackt machen, Körperdurchsuchung incl aller Körperöffnungen, urinieren unter den strengen Blicken der Beamten, zeitgleich läuft wegen "Verdunklungsgefahr" eine Hausdurchsuchung, Deine Haustür wird eingetreten, ca 20 Männer verwüsten Deine Wohnung. Dazu kommt der Führerscheinverlust und ne MPU - obwohl man weder geraucht hat noch gefahren ist. Und wenn Du Pech hast, ist dann auch der Job auch noch weg, Wohnung weg, Beziehung kaputt. Das muss dringend aufhören.


    Die Konservativen stellen sich an, als würde es sich bei Cannabis um radioaktive Pesterreger handeln. Auch bei einer Volllegalisierung wird Deutschland nicht untergehen, im Gegenteil. Man wird dadurch sogar wachsen. Von den zu erwarteten Arbeitsplätzen / Steuereinnahmen hab ich noch gar nicht gesprochen.


    Gespannt bin ich, wie es dieses Jahr auf dem Burg Herzberg Festival läuft. Viele Kinder und viel kiffen gehörte da eigentlich immer zum guten Ton. Komischerweise isses eines der ältesten und friedlichsten Festivals, die es in D gibt. Ich hoffe nicht, das eine Hundertschaft hessischer Bereitschaftspolizeipolizisten dort mit Schlagstock und Wasserwerfer versucht, Kiffer und Kinder zu trennen. Das wird nix - die Eltern kiffen. Und nun?

    Bitte beachten: Bei dem Wetter kein Bier im Auto lassen!8o


    Gruß Waldschrat

  • #24

    Ich finde es grundsätzlich gut, dass endlich Bewegung in die Drogenpolitik kommt. Es ist an der Zeit, einen öffentlichen Diskurs zu führen.

    Ob das neue Gesetz Sinn macht, kann ich nicht beurteilen. Ich denke aber, dass mit sachlicher Herangehensweise Ängste und Vorurteile abgebaut werden können. Das Problem bei Cannabiskonsum im Speziellen liegt darin, einen Grenzwert zum Beispiel, für das führen von Fahrzeugen zu ermitteln. Will heissen, wenn ich heute einen Joint rauche, ist dieser nach DREI Wochen im Blut immer noch nachweisbar.

    Ich wünsche mir, dass auch es auch bei uns in der CH endlich vorwärts geht...

  • #25

    Nicht wirklich. Gerade für junge Menschen unter 25 kann Cannabis zu starken und irreversiblen Psychosen führen. Wenn man sich ein paar mal mit Vollgeschädigten Personen beschäftigen und den Expertisen von deren behandelnden Nruropsychiatern zuhören musste, dann sieht man das völlig anders.


    Schau nach Holland, die haben jetzt ein Riesenproblem. Cannabis ist legal und trotzdem blüht dort so der Schwarzmarkt, dass sich dort mittel- und südamerikanische Kartelle festsetzen, inkl. der damit verbundenen Schwerkriminalität, die nach DE überschwappt.


    Wenn man mal die harte Wirklichkeit betrachtet, wird auch eine Legalisierung viele Probleme nicht lösen können. Ich habe einige Jahre als Schöffe am Landgericht gesessen. BTM war da ein absoluter Schwerpunkt. Und die Sicht der bayerischen Konservativen teilen seltsamerweise vor allem Neurologen und psychiatrische Gutachter und auch Polizisten und Kriminalisten. Haben die alle Unrecht?

  • #26

    Richtig. Den Startschuß in D für den "Ausbau" des Schwarzwarktes gab es ja am 01.04. als alle die Legalisierung am Brandenburger Tor mitn Joint in der Gusche, oder gestern zum Tag des Cannabis, gefeiert haben.

    Woher haben die denn alle momentan das Zeug? Die ersten Shops in D gibt es wohl erst ab Sommer. Bis dahin wird der Schwarzmarkt schön ausgebaut und wird in Zukunft weitethin blühen, da es dort sicherlich immer billiger sein wird.

    Das ist mal wieder ein Paradebeispiel für uns Deutsche... erstmal was beschließen, die Grundvoraussetzungen kann man ja später schaffen.


    VG André

    Ride safe, ride smart!

  • #27

    Leute, jedes Getier und Pflanzen trägt zu irgendetwas bei, erlegt und ... Naturkreisläufe und derer Symbiosen.


    Nur Pharma mit Aktien schränkt es sehr auf 1 % ein.

    Wer sind diese 1 %.

    .... nach dem Geldsystem FIAT ... arm gegen Reich ... und Reich wird gewinnen.

    Eigenes Haus mit Garten in der Gemeinschaft, jeder hilft jeden ...

    Runter auf 500 Millionen unserer Art Welt weit.


    Es ist sehr selten, wenn richtig angewendet dem wohl fast bei jeder Substanz... zu komplex... hilft

    Vertrauen Sie heute noch ihren "Medizinern" ?


    Ach, komm’ ich probier mal... danach nur zu Fuß unterwegs in der Gruppe und die werden danach berichten, was so gelaufen ist.

    Im Vertrauen und fast angstfrei im Rudel und kaum im System.

    Wer gibt den "Medizinern" ... danach ein Trinkgeld ?

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

    2 Mal editiert, zuletzt von Fritz ()

  • #28

    Das ist das Geheimnis des Schwarzmarktes. Das gilt im Übrigen für jeden Schwarzmarkt. In DE gibt es überall Waren, die über die USt hinaus besteuert werden und somit für Schwarzmärkte interessant sind. Zigaretten, Alkohol, etc.

  • #29

    In den jungen Jahren raus in 5 Jahren um die Welt...

    Von den Eltern unterstützt wie bei Laura Decker ... da ist die Natur so rein, da brauchst Du keine Zusätze an "Wellenbringern".

    Bei seinen fünf Sinnen, die Natur verstehen zu lernen.

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

  • #30

    Na und nun. Deutsche Bürokratie, die keiner versteht.

    Wir haben das große Glück , das wir in genau jenem erdgeschichtlichen unfassbar kurzem Zeitraum leben , in dem es uns vergönnt ist , Verbrennungskraftmotoren zu benutzen.
    ( M. Perscheid)

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