Honda NC700X – Crossover auch ohne Asphalt-Untergrund einsetzbar
Mit der NC700 X kam 2012 die Crossover-Variante – dafür steht auch das X in der Typenbezeichnung – der New-Concept-Reihe von Honda auf den Markt. Es ist dabei weniger eine Enduro mit Straßeneigenschaften entstanden, als vielmehr ein solides Alltagsbike, dass gelegentlich auch mal auf einem Waldweg seine verlängerten Federwege zum Besten geben kann.
Rund 400 Kilometer Reichweite
Die NC700 X basiert, wie alle Modelle der Serie auf einem kecken Parallel-Twin, dessen Zylinder sich um 62 Grad so nach vorne beugen, dass die Bauhöhe des Motorblocks niedriger ausfallen kann. Dadurch wird ein sehr tiefer Schwerpunkt erreicht, was mit einem erhöhten Fahrkomfort sowie sauberen Handling-Eigenschaften auch bei Schräglagen am Limit belohnt wird. Außerdem bleibt so zusammen mit der sehr tief angelegten Rahmenkonstruktion aus Stahlrohr im Gitterverbund manierlich Raum, um darüber einen voluminösen Buckel anzuordnen, der sonst als Vorratsbehälter für Kraftstoff dient. Bei der NC700 X ist hier allerdings ein Stauraum angesiedelt, der ganze 21 Liter Gepäck fassen kann. Das Spritverlies ist dafür unter der Sitzbank untergebracht, wo es 14,1 Liter fassen kann. Dank des günstigen Verbrauchs der NC700 X von irgendwo zwischen 3,5 und vier Litern sind damit immerhin rund 400 Kilometer zu bewältigen.
Straßen-Enduro im A2-Format
Nach Angaben von Honda legt die NC700 X pro Stunde 160 Kilometer in der Spitze zurück. In der Praxis dürften ein paar Kilometer mehr drin sein, jedoch nicht so viele, wie der Tacho im Test bei Vollgas anzeigt. Da wird nämlich schon mal an die 200 km/h-Marke geklopft. Wie auch immer, die NC700 X ist sicher kein High-Speed-Geschoss, aber auch kein Bummelzug auf zwei Rädern. Ein Moped mit 48 PS oder 35 Kilowatt ist einfach nicht auf die Bedürfnisse von Geschwindigkeitsrekordlern ausgelegt, hat aber den enormen Vorteil, dass es die Bedingungen der ab 2013 gültigen Führerscheinklasse A2 erfüllt. Interessant ist das nicht nur für Motorradanfänger im Alter von 18 bis 23 Jahren, sondern auch für alte PKW-Straßen-Hasen, die ihren Führerschein vor 1980 gemacht haben. Sie können nämlich seither durch eine einfache Praxisprüfung an den A2-Lappen kommen.
Die NC700 X – solider Crossover-Spaß für wenig Geld
Der große Vorteil der NC700 X besteht darin, dass ihre technischen Daten so ausgelegt sind, in niedrigen bis mittleren Drehzahlbereichen für mächtigen Schub zu sorgen. Das maximale Drehmoment von 60 Nm ist also auch bei recht niedrigen 4.750 U/min erreicht. Diskutiert wird allerdings im Modell-Forum, ob die Begrenzung auf 6.750 U/min nicht etwas niedrig gegriffen ist. Dennoch steht mit der NC700 X eine rundum gelungene Crossover-Ausgabe zur Verfügung. Sie überzeugt durch solide Leistungen, hervorragende Abstimmung und nicht zuletzt auch einen sehr günstige Preis sowie überschaubaren Unterhalts- und Verbrauchskosten. Zudem ist zur Individualisierung der NC700 X eine große Auswahl an Zubehör erhältlich.