Honda NC700S im Test

Die NC700S – Naked-Bike ohne Kompromisse zum Spartarif

Groß ist sie, macht einen bulligen, fast schon martialischen Eindruck: Ein echtes Naked-Bike der guten Mittelklasse eben! Der Blick auf das Preisschild lässt zunächst Verwunderung aufkommen. Für knapp 6.000 Euro ab Werk lässt Honda die NC 700 S seit Anfang 2012 über die Ladentheke gehen. Wer aber glaubt, hier wurde an Qualität oder Verarbeitung gespart, irrt. Nur die technischen Daten liegen vielleicht nicht ganz bei dem, was bei einer 700er erwartet werden darf. Das jedoch hat seinen Grund weniger in einem Sparkonzept als vielmehr in der Orientierung auf die Käuferschicht, die von der NC 700 S angesprochen werden sollen.

Zielgruppe der NC700S – sparsame Führerscheinanfänger

Der Parallel-Twin, der in dem Bike verbaut wurde, hat in seinen Muskeln nämlich nur die Stärke von 48 Pferden vereint. Umgerechnet sind das 35 Kilowatt bei 6.250 U/min und damit genau der Wert, den die 2013 neu geschaffene Führerscheinklasse A2 erlaubt. Der V2-mäßig brummende Zweizylinder will also gezielt Anfänger mit begrenztem Budget für sich gewinnen. Das dies in den Folgejahren exzellent gelungen ist, liegt auch an dem „new concept“, welches der NC-Serie ihren Namen gegeben hat. Triebwerk, Rahmen, Vorderrad-Gabel, Hinterrad-Schwinge und Bereifung sind nämlich bei allen Modellen identisch. Das Konzept der Plattform ist dabei so umgesetzt, dass trotz sparsamer Konstruktion der Fahrspaß nicht auf der Strecke bleibt. Als Zusatz-Schmankerl winken dem Besitzer neben erfreulich langen Wartungsintervallen auch ein geringer Verbrauch, der im Test bei um die 3,6 Liter auf 100 Kilometern liegt.

Honda NC700S – Optimiert auf untere Drehzahlbereiche

Dabei drückt die NC 700 S mit einem maximalen Drehmoment von 60 Nm bei 4.750 U/min gut spürbar und insbesondere im niedrigen bis mittleren Drehzahlbereich nach vorne. Übertragen wird die Kraft von einem 6-Gang-Getriebe, das aufgrund der Schubkraft-Freudigkeit in unteren Drehzahlbereichen gerne früh geschaltet werden will, bei steigender Drehzahl aber immer weniger Push bringt. Der sechste Gang ist also am günstigsten bei langanhaltend und gleichbleibend hoher Geschwindigkeit bei ökonomischen Verbrauchswerten. Ein Geschwindigkeitsrausch wird dabei weniger aufkommen, da die Maschine mit 670 Kubikzentimetern laut technischer Daten ihren Maximal-Speed bei 160 km/h erreicht hat.

Gegen Aufpreis kommt die NC700S auch mit DCT

Ein Highlight der NC 700 S mit serienmäßigem ABS ist – zumal in dieser Preisklasse – dass für 1.000 Euro zusätzlich ein DCT-Getriebe als Zubehör geordert werden kann. Dieses Doppelkupplungsgetriebe übernimmt das Schalten für den Fahrer, gibt ihm aber die Möglichkeit, jederzeit über den Schaltgriff in die Gangwahl einzugreifen ohne, dass die Automatik abgeschaltet wird. Ein Vorteil, der im Modell-Forum gerne hervorgehoben wird. Ebenso begeistert wird auch das 21-Liter-Staufach angenommen, das sich dort befindet, wo bei anderen der Tank untergebracht ist.