Beiträge von Trion

    1. Antwortversuch: Es gibt keine Patentantwort auf diese Frage. :text-bravo:


    2. Antwortversuch: Ich halte die Fahrweise für gut, die zu der Person, den Straßenverhältnissen und den übrigen Verkehrsteilnehmer passt. :text-goodpost:


    3. Antwortversuch: Ich halte den Fahrer/die Fahrerin für gut, der/die anderen und sich selbst nichts beweisen muss, sondern an das eigene Leben denkt und vorausschauend und unaufgeregt fährt. :text-woo:


    4. Antwortversuch: Bei mir hat es gedauert, bis ich meine Fahrweise gefunden habe (unabhängig von einem guten Kurventraining). :text-bravo:


    Tatsächlich bin ich ein ehemaliger Rollerfahrer ... und Roller fährt sich anders als ein Motorrad (auch ein Integra). Ein Roller wird mehr aus der Hüfte und dem Po gelenkt. Ein Integra ist eine Mischung aus Schenkel und Po. Beide Zweikrafttypen aber werden zusätzlich mit der Schräglage des Körpers geführt. Das Einschlagen des Lenkrads kommt bei mir erst in extrem langsamen Fahrweisen hinzu (Stau, Ausfahrt vom Grundstück, Parksituationen, u.ä.). Bei normaler Fahrweise in Stadt und auf Landstraße lenke ich nicht, sondern "lege" mich ... und der Kopf mit Helm legt sich mit. Konkret heißt das, dass bei mir Kopf, Rücken, Gesäß und Beine mit dem Integra eine gerade senkrechte Linie bilden: auch in der Kurve bleibt diese Linie erhalten, nur eben geneigt. Daraus mag man ersehen, dass ich kein Extremfahrer bin, denn ein angewinkeltes Knie mit Schleifspuren durch Kurvenlage gibt es bei mir nicht.
    Doch durch diese Kurvenlage fahre ich jederzeit entspannt und ... bisher ... sicher. Falls ich eine Kurve zu schnell anzugehen drohe: VOR der Kurve Fahrgeschwindigkeit senken (geht bei mir meist über Gas-Wegnahme, selten Bremsen) - IN der Kurve Geschwindigkeit halten - AUS der Kurve HERAUS Geschwindigkeit angepasst aufnehmen. In der Kurve selbst bremsen ist eher kritisch ... in der Kurve mit dem Lenker lenke ist gefährlich.
    Dennoch gibt es auch zwei Sturzerlebnisse und beide im Winter: einmal zu spitzer Winkel über vereiste Straßenbahnschienen genommen, die kleinen Rollerräder wurden in der Schiene etwas gehalten und ... ZACK .... lag ich bei Tempo 40 km/h auf dem Rücken. Zweite Situation: im Schneematsch bei zu starker Beschleunigung während der Fahrschule (war ich ca. 24 Jahre alt) mit einem Motorrad auf einer Kreuzung die Kurve so genommen, als wäre die Straßen trocken und ... ZACK ... lag ich bei ca. Tempo 30 km/h auf der Seite. Beide Male auch mit Lenker versucht zu lenken statt mit meinem Körper.
    Ich habe vom eigenen Sporttraining her gelernt: sofort von der Maschine lösen und den Körper klein machen (zusammenrollen) und sofort runter von der Fahrbahn. Erst wenn ich sicher bin an die Maschine denken und diese sichern - damit natürlich auch andere sichern. Es ist erstaunlich, wie wenig mit guter Schutzkleidung bei diesen Geschwindigkeiten passiert (beide Male nichts bis auf zerschrammter Kleidung - wobei mich auch niemand überfahren hat).
    Meine Vorgehensweise bei der "Erfahrungssammlung" war / ist: a) nicht schneller als die Straßenschilder es erlauben. b) Und davon nochmals das abziehen, was mich unsicher fahren lässt. Je mehr die eigenen Sicherheit wächst, desto mehr traue ich mir zu ... desto sicherer wird der Fahrstil. Aber nicht nach dem Motto: Motorradfahrer fahren schneller als Blechdosenfahrer! Das kostet meist nur unnötig Sprit und führt zu unsicherer Fahrweise. Wie gesagt: ein guter Motoradfahrer muss weder sich noch anderen etwas beweisen. :auto-sportbike: Nervöse Gasgeber sind mental instabil und möchten sich produzieren und sind damit für mich diejenigen, auf die ich am meisten zu meiner eigenen Sicherheit achte - egal ob Zweirad oder Vierrad-Fahrer. :auto-layrubber: :auto-dirtbike: :law-policered:

    Wie kommt ein Fisch zum Geigenspielen? Per Zufall!


    Früher (und heute wieder) brauchte ich ein motorisiertes Zweirad bei Wind und Wetter und bei Minusgraden und Eis und Schnee. Die 40km zur ARbeitsstelle und wieder zurück ging mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht (3 Stunden Anfahrt) und durch eine Scheidung funktionierte auch kein Autokauf auf Sicht.
    Ergo: es half nur ein halbwegs verkleideter 125ccm Roller Beluga von Yamaha. Den hab ich bis zum Auseinanderfallen gefahren. Wetterbedingt ging es - auch wenn ich manchmal für die Stunde Fahrtzeit einen Zwischenstopp einlegen musste, um wieder Gefühl in die Finger zu bekommen. Es war eigentlich unverantwortlich. Was mich aber da schon störte: die Beschleunigung wurde von Autofahrern nur aus dem Stand heraus ernst genommen. Auf der Autobahn kam es oft zu waghalsigen Schneidemanövern. Also nie wieder ein optisch so kleines Gefährt ... dachte ich.


    Und holte mir später einen Peugot Satelis Großraumroller - auch mit 125ccm. Kaufentscheidend war, dass ca. 400m von mir entfernt ein Peugeothandler seiner Werkstatt hatte. Bis ich bei der ersten Wartung fast auf den Rücken gefallen bin. Es war/ist eine Apotheke ... und die Qualität war eine heruntergekommene Frittenbude. Auch hier machte sich auf Autobahnen die Beschleunigung nicht so gut ... also wollte ich später mal einen Cruiser, sollte ich einen guten PKW haben.


    Der kam ... und nun konnte es eine Wetterunabhängige Maschine werden. Suchte ... suchte ... suuucchte nach einem gebrauchten Cruiser. Es sollte so ein schöner Sessel werden. Ich suchte, aber fand überall einen Haken: Verbrauch zu hoch .... Maschine zu schwer für die kurvenreiche Eifel (in der mich oft bewege) .... dort kommt es oft zu Wetterkabriolen (also doch besseren Wetterschutz?) .... gebrauchte Maschine, die nicht mehr im Programm war und damit die Ersatzteilfrage sich stellte .... Maschinen zu weit weg für einen Besichtigungstermin usw. usw.


    Schließlich per Zufall eine Anzeige gefunden, dass ein Händler in der Nähe noch eine Integra 750er im Bestand als Neumaschine hat, die er gerne günstig verkaufen will. Das war preislich soviel wie das, was ich durchaus für eine gebrauchte ausgeben wollte. Dazu noch rot ... und guter Wetterschutz ... und nicht zu schwer ... und ein Verbauch, den ich kaum glauben konnte.


    Hingefahren ... angesehen ... zugeschlagen ... und natürlich setze ich sie erneut auch für Arbeitswege ein, wenn das Wetter es gut meint. Die ersten 1200km sind gemacht und was soll ich Euch sagen? Sch... finde ich, dass die Tankfüllung mich ab dem dritten Balken nervös macht, denn der vorletzte und letzte Tankanzeigerbalken rutschen in einem unkalkulierbar schnellen Tempo mal auf roten Balken (den letzten), um dann je nach Neigung wieder auf den zweiten Balken zu klettern. Vor allem aber wird die Anzeige des aktuellen Verbrauchs durch ein blinkendes 0.0 Liter - Zeichen ersetzt. Das hätte nicht sein müssen. Das Doppelkupplungsgetriebe ist etwas härter beim Gangwechsel als das Fliehkraftgetriebe vom Beluga oder Satelis. Und doch ist es so "weich", dass ich diesen marginalen Unterschied gerne in Kauf nehme. *grübel ... was fällt mir noch ein?* Ach ja, NIX! Spätestens jetzt setzt meine Lobpreisung ein. Was für eine Maschine (bei Schönwetterfahrten jedenfalls ... das andere kommt ja erst noch)!
    Sie ist schwer genug, um bei Seitenwinden nicht herumzuschwanken. Sie hat genug Biss, um Autofahrern an waghalsigen Manövern zu hindern. Ich sitze bequem aufrecht und habe sehr gute Wetterschutzbedingungen. Ich verbrauche weniger als bei der Beluga (jedenfalls während meiner Einfahrtzeit ... mal sehen, was demnächst passiert) und ähnlich viel wie beim Satelis. Ich kann meine bessere Häfte mitnehmen, ohne keine Anfahrtspower mehr zu haben. Sie ist wendig und ... und ... und ... Echtes Lob in ganz vielen Details. Das Cockpit ist übersichtlich. Die Schaltungen am Lenker sind alle gut erreichbar. Die Rückspiegel reichen endlich auch mal an meinen Armen mehr als die Hälfte des Blickfeldes an meinen Armen vorbei. Die Handbremse ist leicht zu lösen. Der Sitz ist lange bequem. Die Füße sind voll geschützt vor Wetterbiestigkeiten. Entgegen den Rollern habe ich wenigstens nun auch noch Wadenkontakt zur Maschine und lenke damit nicht nur mit Po und Lenker, sondern etwas zusätzlich (nicht ganz) mit den Schenkeln wie bei einem Motorrad. Der Windschutz hinter der Scheibe ist etwas geringer als bei Beluga und Satelis (hohe Scheiben) und damit ist das Windgeräusch deutlich lauter (Shoei-Integralhelm Nexo). Aber diese Gerät ist eindeutig meine Maschine ... und das hoffentlich noch lange lange lange ..... *brumm brumm* ... lange lange lange *brumm brumm* .... länger noch länger und noch viel länger ...

    Holla die Waldfee ... das ist ja hier ne illustre Truppe. Soviel Resonanz macht weiterhin neugierig.


    joc_rt alias Jochen: Wetterschutz in erste Linie .. inklusive der Möglichkeit, auch mal mit einem Knie-Bein-Komplettschutzmantel fahren zu können und ... ich sitze einfach gerne "senkrecht" und weniger gerne ständig leicht vorgebeugt. ;)


    RoadRunner66 alias Georg: Das kann bei uns nicht passieren - sie hat kein "Moped-Führerschein" :lol:


    @all alias alle: Trommelwirbel ... scheint am 15.07.2016 abholbereit zu sein (sofern DHL oder wer auch immer das Topcase noch rechtzeitig schickt). :auto-sportbike: Ihr hört bzw. lest dann mehr von mir :o


    Bis bald
    Euer Trion alias Olaf

    Der Kauf ist erfolgt, aber die erste echte Fahrt steht noch aus mit dem Integra NC 750.


    Berichten kann ich also noch nichts - aber Fragen und Erfahrungsberichte werden wohl noch kommen.


    Auf jeden Fall habe ich bei Spritmonitor schon einen speziellen Account für das Gefährt angemeldet und ich bin mir sicher, dass ich diesen gut pflegen werde (jedenfalls bin ich das von meinem Auto her so gewohnt). https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/772177.html


    Ich bin ein sehr ruhiger Biker und daran sind nicht nur meine aktuellen 57 Lenze schuld. Ich achte das Leben anderer viel zu sehr, als dass ich dieses aufs Spiel setzen möchte und zugleich liebe ich mein eigenes auch. Beweisen muss ich mir nichts - jedenfalls nichts, was mit Geschwindigkeit zu tun hat *smile*. In anderen Disziplinen habe ich allerdings ständig neue Ziele vor Augen. Ich werde perspektivisch immer wieder mal mit meiner Sozia unterwegs sein, aber außer der Freizeit werde ich auch oft genug beruflich auf dem "Roten" unterwegs sein.


    Bis zu meinen neuen Erkenntnissen wünsche ich Euch allen immer genug Grip unter den Pneus und immer einen letzten Tropfen im Tank.