Beiträge von 1986


    Meiner Meinung nach ist das nicht so. Der Staat stellt das, was man Währung nennt, zur Verfügung und sorgt (jedenfalls vom Prinzip her, was Herr Draghi macht, muss man ja nicht unbedingt gut heißen) dafür, dass das Bezahlen mit Geld funktioniert, wobei es natürlich auch darauf ankommt, ob die Leute darauf vertrauen, dass der Staat seine Aufgabe gut meistert. Würde der Staat nicht Geldscheine drucken, entsprechende Gesetze erlassen etc. müsste man wahrscheinlich mit Zigaretten tauschen oder so.. Das Papier könnte man zum Heizen verwenden.


    Übrigens gibt es so eine Menge Leute, die Payback-Karten, Edeka-Deutschland-Karten, Kunden-Rabatt-Karten (ich sag nur Motorrad-Zubehör) usw. haben, dass ich die Aufregung um die Abschaffung des Bargeldes nicht verstehen kann. Ich bin mir sicher, dass google bei jedem Android Handy auf der Welt weiß, wo es sich befindet - trotzdem haben viele Leute so ein Ding. Die Abschaffung des Bargeldes soll doch vor allem Wirtschaftskriminalität verhindern, also wirtschaftlichen Schaden von der Allgemeinheit fern halten. Ich, der ich eh keinen Batzen Geld habe, den ich schwarz irgendwo einsetzen könnte, würde also eher davon profitieren, wenn auch nur mittelbar als Teil der Allgemeinheit.

    Erstmal die Vorgeschichte: Mit 16 hat mir mein Opa eine Simson S51 mit 50ccm und Fußschaltung überlassen, weil er nicht mehr fahren konnte. Ich habe mir später als Student eine MZ ETZ 250 Baujahr 1984 zugelegt (und die Simson verkauft - damit waren 2 Drittel des Anschaffungspreises der MZ beschafft), die schon damals in optisch eher schlechtem Zustand war und deren technischer Zustand sich auch in 4 Jahren nur leicht verbessert hat (Wenn was kaputt ging, wurde es eben ersetzt. Es ging schon bisschen was kaputt). Die Wahl fiel unter anderem auf die MZ, weil ich sie mir auch als Student leisten konnte. So bin ich eine Zeit mit stolzen 21 PS herumgefahren (ca. 25.000 km), brauchte aber auch fast jedes Jahr einmal Unterstützung vom ADAC. Eigentlich hätte ich noch ganz gut damit leben können, aber ich war und bin Laternenschrauber (und habe eher 2 linke Hände, aber es gibt ein gutes MZ-Forum, da bleiben keine technischen Fragen offen), und hier in Nürnberg gibt es nirgends eine Werkstatt (ich habe jedenfalls keine gefunden), die Ostmotorräder gerne repariert. Übrigens haben die NC700 und die MZ eines technisch gemeinsam: sie drehen beide bis ca. 6000 U/min. hoch, dann ist Schluss. So besonders ist das mit der „niedrigen“ Maximaldrehzahl also gar nicht :)


    Ich habe also nach einem neuen Motorrad Ausschau gehalten (das alte steht aber noch angemeldet bei meinem Vater in der Garage, Steuern und Versicherung sind kombiniert fast auf dem Niveau der Kosten eines 50ccm Rollers und der TÜV-Prüfer war seehr großzügig). Eigentlich ergab schon die Internet-Recherche, dass es eine NC700 werden könnte. Allerdings habe ich außer mit meiner MZ wenig Motorrad-Erfahrung gehabt, sodass die es auch etwas schwierig war, zu wissen, was ich eigentlich möchte.


    Ich bin dann auch mal eine (neue) KTM Duke 690 probegefahren: ich bin 1,96m groß, und bei der Duke passt die Position aller Hebel etc. sehr gut, wenn ich auf dem S o z i u s sitz sitze ... (da wurde mir ohne Probefahren klar, dass die kleine 390 gar nichts für mich ist.). Die MT-07 war da schon besser (von wegen kleine Japaner), gut gefallen hat mir auch da das Gefühl, dass es mich vom Lenker reißt, wenn ich sie hochdrehen lasse, aber ich dachte, das nutzt sich wahrscheinlich irgendwann auch ab - sonst gäbe es ja keine Maschinen mit über 100 PS. Etwas enttäuscht war ich bei beiden von der Handlichkeit (dem Gefühl, überall durchwuseln zu können, wenig Platz auf der Straße zu brauchen und leicht den Kurs korrigieren zu können), denn obwohl bspw. die Duke etwa gleich wenig wiegt wie die MZ, fährt sie sich ganz anders. Die NC liegt – natürlich nur aus meinem Gefühl heraus und im Vergleich mit der MZ – da gar nicht so weit weg von der Duke oder MT-07 (liegt evtl. an den Reifendimensionen).


    Das Thema Gewicht war nach dieser Erkenntnis kein Hinderungsgrund mehr (die X ist schon ein Mords-trumm, wenn man vorher nur 154 kg bewegt hat, inzwischen kann ich da schon selbst drüber lachen), und für die X sprachen: mehr Komfort (weil viel höhere Sitzposition), der Stauraum, weniger Kosten (habe die X außerdem günstig gebraucht bekommen). Ich habe nicht nur darauf vertraut, dass eine Honda lange hält, sondern auch die Überlegung angestellt, dass das Schwestermodell Integra als Roller wohl auch darauf konstruiert ist, im Freien überleben zu können und es hier ja extrem viele Gleichteile gibt, während ich bei den Motorrädern anderer Hersteller fast sicher bin, dass die davon ausgehen, dass ihre Motorräder in Europa nur als Garagen- und Schönwetter-mopeds bewegt werden. Meine X steht ja draußen (wenn auch meist unter Plane) und wird außerdem immer bewegt, auch wenn's schüttet. Ich fahre nämlich jede Woche Montags hin zur Arbeit (ca. 90 km) und am Freitag wieder zurück, und ein Auto habe ich nicht. Im Winter fahre ich Zug, allerdings wird „Winter“ definiert mit der Gefahr, dass Salz auf den Straße herumliegt, nicht mit der Temperatur (auch bei Minusgraden an Herbstmorgen fährt es sich, richtig angezogen, auch ohne Heizgriffe oder solchen Schnickschnack :D , bis ca. eineinhalb Stunden lang geduckt hinter der Scheibe ganz angenehm).


    Wenn ich ganz auf den Einsatzzweck geschaut hätte, hätte ich einen Roller nehmen müssen. Da ich aber vorher auch „naked“ unterwegs war (ohne Scheibe, ohne Koffer etc.) und es auch funktioniert hat, ich gerne Motorrad fahren will (und auch selbst schalten, der Spaß daran ist mir auch mit 21 PS und 5 Gängen nie vergangen) ist die NC für mich – als Autoersatz – perfekt. Wahrscheinlich will ich irgendwann mal mehr als 48 PS (den vollen Führerschein A habe ich schon länger, siehe Vorstellungs-Thread: http://nc750.de/forum/viewtopi…707c0c44e07c4a271#p155541 ), aber im Moment liegt mein Verbrauch zwischen 3,0 und 3,4 l auf 100 km und es wäre meist noch Luft, später zu schalten. Ich muss erst mal besser Motorradfahren lernen, dann erst lohnt sich ein „schnelleres“ Gefährt. Wobei ich schon merke, dass ich im legalen Bereich gar nicht so viel mehr machen könnte, auch bei mehr Leistung – das war teilweise (bei freier Straße) schon mit 21 PS zu spüren. Nur Autos überholen bei 90 km/h geht jetzt viel, viel leichter als noch mit 21 PS.