Ich fahre mit Fußschaltung. Bei mir kommt es dabei ganz drauf an, wie weit ich das Gas aufdrehe:
Wenn ich möglichst fix den Berg rauf beschleunigen möchte oder an der Ampel, die den Landstraßen-Verkehrsfluss aufhält, mal die Leistung abrufen will und Vollgas gebe, dann tendiere ich so zu 3500 und mehr Umdrehungen (im 2. Gang so bis 90 km/h lt. Tacho).
Wenn ich aber auf der Landstraße geschwindigkeitsmäßig sowieso schon nahe am Bereich bin, der der Rennleitung nicht mehr gefällt, oder im Ort keine Leistung brauche, dann ist der Gashahn gefühlt eh bloß zu 1/10 offen. Dann kann man auch im Ort den 5. Gang benutzen und bei 70 km/h im 6. Gang fahren. Bis zum 5. Gang sind 1800 U/min für mich nicht zu wenig (wenn es nicht bergauf geht), im 6. fahre ich so ab 2000 U/min (zwischen den Gängen 5 und 6 ist da schon ein Unterschied fühlbar). In der Regel schalte ich dann so bei 2500 U/min hoch. Übrigens fängt mein Motorrad oberhalb dieses Drehzahlbereiches (bei ca. 3000 U/min) viel stärker zu vibrieren an, als es das bei 1800 U/min tut.
Habe aber auch vorher nur 21 2-Takt-PS gehabt (und der Motor drehte ebenfalls nur bis 6000 U/min), und meine, dass ich da meinen Blick z.B. für Steigungen, die man im aktuellen Gang nicht mehr hochkommt, ganz gut trainiert habe. Ich komme also so gut wie nie in die Verlegenheit, bei niedrigtourigem Fahren doch mal den Gashahn aufdrehen zu müssen.
Wer jetzt findet, so eine Fahrweise müsse doch langweilig sein: Ich fahre fast nie zum Spaß, sondern zur Arbeit oder wenn ich sonst irgendwo hin will. Gaaanz häufig regnet es da auch, weil ich mir halt nicht aussuchen kann, wann ich zur Arbeit fahre. Oft ist auch so dichter Verkehr, dass ich nicht alle Nase lang überholen kann, also habe ich viel Gelegenheit, die langsame Fahrweise zu pflegen. Ist mal alles frei, und handelt es sich um eine kurvige Strecke, schalte ich runter und gebe Gas. Ich versuche dann auch, erst bei 6000 U/min hochzuschalten, denn je mehr Drehzahl, desto mehr Leistung.