Moin NC'ler,
An dem Original-Kettenrad von Honda kann man erkennen, dass die Oberfläche im Bereich der Kettenauflage beidseitig kugelförmige Eindrücke hat. Man muss schon sehr dicht rangehen und ggf. mit einer Lupe nachhelfen.
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Diese Einschläge sind durch "Kugelstrahlen" oder "Kugelstrahlverfestigen" entstanden. Hierbei werden mit hoher Geschwindigkeit kleine Kugeln aus Stahl, Keramik oder anderen Materialien auf das Werkstück geschleudert. Dabei wird das Material "verdichtet". Es entstehen bis in tiefere Schichten (ca. 3 x Eindruckdurchmesser) Druckeigenspannungen, die sich positiv auf die Verschleißeigenschaften auswirken. Es wurde bereits mehrfach nachgewiesen, dass durch das Verfestigungsstrahlen die Lebensdauer von Bauteilen vervielfacht wurde. Anwendung findet das Strahlen nicht nur in der Luftfahrtindustrie, woher ich es kenne. In vielen KfZ-Fahrwerkskomponenten (Querlenker, Federn) sowie im Motoren- und Getriebebau (Wellen, Bereiche von Wellendichtringen, Zahnräder) wird es eingesetzt und verbessert somit die Standfestigkeit von vielen Bauteilen.
Angewendet hier am Kettenrad und Ritzel bewirkt die Oberflächenverfestigung eine harte Verschleißschutzschicht. Zudem entsteht in den Vertiefungen ein Schmierstoffdepot und verbessert somit die Wirkung der Kettenöle.
Das hier dargestellte Kettenrad hat bereits 85.000 Kilometer gelaufen. Im Laufbereich der Kette sind die Kugeleindrücke zwar nicht mehr zu sehen, dennoch ist die Verschleißschicht noch intakt. Das Kettenrad kann weiter verwendet werden.
Achtet mal beim Nachkauf von anderen Zulieferen darauf, ob die Kettenräder auch gestrahlt worden sind - dies ist ein absolutes Qualitätsmerkmal! Bei den von Kettenmax war nichts zu erkennen.
Gestrahlte Grüße von
Knut