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#12 "Wie hier teilweise mit Menschenleben und Umwelt umgegangen wird ist in meinen Augen nicht vertretbar."
Das klingt für mich so, als würden die Veranstalter fahrlässig mit dem Leben der Teilnehmer umgehen. Das sehe ich nicht so. Es wird alles mögliche gemacht, diese Veranstaltung sicher zu gestalten. Jeder Teilnehmer kann Hilfe herbeiholen.
Es ist eine Abenteuerfahrt seit eh und je. Die Strecken sind teilweise sehr anspruchsvoll und die Zeitvorgaben auch nicht zu verachten. Hinzu kommt natürlich die Länge der Veranstaltung. Dies alles verlangt eine ziemliche Kondition und natürlich Fahrvermögen auf unterschiedlichsten Untergründen - wie das bei Rallyes eben so ist.
Die Teilnehmer wissen, auf was sie sich einlassen und es ist zumeist Selbstüberschätzung der eigenen Konstitution oder des Fahrvermögens aber auch Fehleinschätzungen die Strecke betreffend, die zu Unfällen, leider auch zu oft mit Todesfolge, führen. Im Gegensatz zu Rundstreckenveranstaltungen wie die Formel 1, wo die Streckensicherung das A und O ist, findet eine Rallye eben im ungesicherten Gelände statt. Zuschauerzonen werden zwar abgesichert, aber wie die Neugierigen dies oft ignorieren - davon kann ich als oft eingesetzter Streckenposten ein Lied singen.
Wenn ich diese tatsächlichen Risiken nicht will, dann fahre ich nicht mit. Alle Teilnehmer kennen die Gefahren. Aber es ist eben eines der letzten (kalkulierbaren) Abenteuer mit Wettkampfcharakter, die es noch gibt. Hätte ich früher das Geld gehabt - ich wäre dabei gewesen. Aber als Ex-Motorsportler im Rallyesport denkt man da vielleicht auch etwas anders als der "Normalbürger"
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#13 Hallo "Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san"
Ich glaube auch nicht, das es Absicht des Veranstalters ist. Dieser gibt nur dem Druck der Hersteller und den unserer Verbraucher nach. Dich und mich eingeschlossen. Wir wollen was geboten bekommen. - Auf Teufel komm raus -
Und das ufert langsam aus.Ich möchte also auch nicht, das der Thread eingestellt wird. Die Betrachtungsweise sollte aber überlegt sein.
Gruß Wolgang
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#14 Ok, da ist ja doch Resonanz da. Freut mich.
wg1157 - Wolfgang: ich kann deine Bedenken nachvollziehen. In den letzten 36 Jahren kam es ja immer wieder zu Zwischenfällen mit Einheimischen bzw. auch Reportern, die bei Zusammenstößen mit den Fahrern oder durch Unfälle ums Leben gekommen sind, insgesamt aktuell nun 66 Personen. Das ist aber gerade die Schwierigkeit so eines Events: es geht nicht im Kreis auf einer Rennstrecke wie alle Track-Race-Veranstaltungen. Es geht, je nach Fahrzeug, eben 200 - 500 km quer feldein, da kann man nicht auf der kompletten Route Streckenposten aufstellen. Und im Gegensatz zur WRC-Klasse ist Navigieren hier ein Teil der Herausforderung, während bei WRC eben nur ein Roadbook genügt. Angesichts der Härte dieses Rennens und dem Pulk an Fahrern, Reportern, Streckenposten, Orga-Leuten etc. pp. finde ich 66 Tote in 36 Jahren eigentlich keine (entschuldigt die Wortwahl und es klingt schlimmer als ich es meine!!) dramatische Zahl. Auf alle Fälle ist jeder unbeteiligte Tote am Streckenrand einer zuviel, keine Diskussion!! Aber hier wird auch alles mit reingezählt: vor einigen Jahren sind zwei freie Reporter, die irgendwo der Route am Rande gefolgt sind, in eine Schlucht gestürzt...ob da nun auch wieder eigener Übereifer am Werk war...? Schau dir doch die WRC oder auch nur die Tour de France an und wie engstirnig hirnrissig die Leute kurz vor den Autos noch über die Straßen rennen oder keinen Meter am Straßenrand stehen müssen. Da wird mir jedesmal übel und ich frage mich immer wieder, warum dort nicht mehr passiert...
Den Umweltaspekt mal beleuchtet: angesichts der Vegetation ist dort nicht mehr viel zum zerstören übrig...viel Sand, Großteil Wüste und durch bewachsene Stellen würde ich bei dem Tempo nicht fahren, weil du die Löcher vor deinem Rad so nicht siehst. Was Abgas etc. angeht, da gibts auf der Welt genügend Baustellen, wo man eher ansetzen müsste - Straßenkreuzer in den USA, Rostlauben in Afrika, Größenwahn der Fahrzeugabmessungen (inkl. Gewicht, Verbrauch, somit ergebende Staulänge) in China,... Gerade bei diesen Langstreckenrennen steht Gewicht, also im Umkehrschluss auch der Verbrauch, überragend im Fokus.
Wenn man den ökologischen Aspekt ansetzt, müsste jede Rennveranstaltung verboten werden. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer: würde es den Bereich des Spitzen-Motorsports nicht geben, wäre der technische Stand vielleicht noch 50 Jahre zurück. Spaßveranstaltungen wie Stock-Car, Tractor pulling oder Drag Race ist für mich wirklich sinnlos und überflüssig...dort werden kaum Informationen gewonnen sondern nur privater Basteltrieb belohnt. Die Informationen, die aus dem Rennsport in die Serienfahrzeuge fließen ist immens! Das beinhaltet eben auch Leichtbau, Festigkeiten bzw. Langlebigkeit von Struktur und Motorkomponenten und vor allem die Motortechnik selbst! Unterschätz mal nicht, was da an Know-how und Wissbegierigkeit im Vorfeld investiert wird, das ist der Wahnsinn! Wenn das alles nicht wäre, müssten noch viel mehr Test in den Serien-Entwicklungsphasen gemacht werden. Dafür reichen schon aktuell die Kapazitäten der Teststrecken nicht und es müssten noch mehr Versuchsfahrten auf öffentlichen Straßen gemacht werden. Wie die öffentliche Meinung dazu ist, brauch ich dir nicht sagen... Nicht jeder freut sich beim Anblick eines Erlkönigs.Deinen Punkt mit dem Druck in punkto "Show" kannst du eigentlich vernachlässigen. Wo findest du aktuell eine Berichterstattung zur Dakar? Als sie noch in Afrika war, war ein mediales Interesse noch spürbar. Seit ich glaube 5 Jahren ist sie in Südamerika und damit von der Bildfläche verschwunden. Der einzige europäische Sender, der von der Dakar berichtet ist Eurosport, irgendwann in der Nacht 30-45min Zusammenfassung und wenn Dart oder Snooker in Überlänge geht, wird der Beitrag gekürzt... Da ist, zumindest hier in Deutschland, kein Medienecho zu dieser Veranstaltung. Alle Infos, die ich hier aufliste, hole ich nur von der Dakar-Seite.
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Kleiner Nachtrag zum Tod des polnischen Motorradfahrers Michal Hernik: als Todesursache hat man nun scheinbar akute Dehydrierung diagnostiziert! Er ist wohl schlichtweg verdurstet während der Fahrt... (http://www.faz.net/aktuell/spo…ik-geklaert-13360441.html)
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Honda Racing hat ein paar bewegte Bilder zu den bisherigen Etappen erstellt, die wirklich sehenswert sind und mal einen Eindruck über die wahnsinnige Geschwindigkeit der Fahrer wiedergeben. Echt beeindruckend!!Dakar Rally 2015 Team HRC Stage 1
Dakar Rally 2015 Team HRC Stage 2
Dakar Rally 2015 Team HRC Stage 3
Dakar Rally 2015 Team HRC Stage 4 -
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#18 ööhm, nicht das jemand denkt, ich knipps die Bilder selber!! Bin nicht vor Ort. Alle Bilder und noch viele Bilder mehr gibts auf der Dakar-Seite zum anschauen. Leider lassen sie sich in der vergrößerten Ansicht nur per Screenshot herunterziehen und freischneiden, daß wäre mir aber zu viel Arbeit für ein paar Begleitbilderchen...
Wer also gern auch noch Bilder von Quad, LKW und PKW-Teilnehmern sehen möchte, einfach hier den Link anklicken! Ich habe aber das Gefühl, daß gerade die Moped-Fotografen irgendwie immer an den falschen Stellen stehen, da die anderen Teilnehmer deutlich dynamischere Bilder haben...
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Etappe 6:
Heute geht es 322 km entlang der Küstenlinie von Chile mit einem Abstecher in die angrenzende Andenausläufer mit Meerblick und einigen Dünenfeldern. Barreda (Honda) führt die Gesamtwertung vor Coma (KTM), der einen hauchdünnen Rückstand von 10:33 min hat. Platz 3 belegt aktuell Goncalves (Honda) mit 22:50 min Rückstand. Platz 4 - 9 geht komplett an das KTM-Team mit Zeiten von 31:06 min bis 42:05 min Rückstand. Beachtlich ist die Leistung des Dakar-Rookies Matthias Walkner auf KTM, der aktuell in der Gesamtführung auf Platz 7 mit einem Zeitrückstand von 38:36 min zum Führenden liegt!So sieht aktuell die Gesamtwertung aus:
http://www.dakar.com/dakar/2015/docs/classements/CGM_05.pdf
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#19 Gestern ging die 6. Etappe der Dakar zuende. Auf der 318 km langen Prüfung glänzten diesmal mehr die Fahrer aus den hinteren Reihen. Die Plätze 1-3 gingen an Rodrigues (Honda), Price (KTM, 1:10 min) und Goncalves (Honda, 1:42 min). Rodrigues konnte so in der Gesamtwertung viele Plätze gut machen und rutschte von Rang 10 auf Rang 6, Price verbesserte sich von Rang 8 auf 5. Goncalves verteidigte seinen 3. Platz in der Gesamtwertung. Beachtlich ist hierbei die Performance vom 27 jährigen australischen KTM Fahrer Toby Price, der bei der diesjährigen Dakar sein Debüt gibt und stets im vorderen Feld mitfährt.
Die beiden Spitzenfahrer Barreda (Honda) und Coma (KTM) konnten die 6. Etappe leider nur auf Platz 6 bzw. 7 beenden. Coma startete die 6. Etappe als erster Fahrer, Barreda als zweiter. Coma verfuhr sich und Barreda orientierte sich an den Fahrspuren seines Vordermannes... Beide fanden zwar schnell wieder auf die richtige Route zurück, mußten aber Zeit an der Stoppuhr lassen. Barreda fuhr als 6. mit einem Rückstand von 7:20 min ins Ziel, Coma als 7. mit einem Minus von 9:14 min. Das bedeutet aber trotz des Patzers, dass Barreda seinen Vorsprung vor Coma um weitere fast 2 ganze Minuten ausbauen konnte und nun immer noch an der Spitze der Tabelle mit einem Vorsprung von insgesamt 12:27 min zum Zweiten Coma steht!
Der Shootingstar Walkner auf KTM hatte bei der 6. Etappe weniger Glück und war mit Abstand der Pechvogel des Tages. Mehrmals musste er unplanmäßig schon auf dem Weg zum ersten Checkpoint stoppen, hatte wohl Probleme mit dem Motorrad. Letztlich erreichte er das Ziel nur als 86. mit einem Rückstand von 3 Stunden, 3 Minuten und 21 Sekunden zum Etappensieger Rodrigues!! In der Gesamtwertung katapultiert ihn dieses unverdiente Malheur vom bisherigen Rang 7 vom Vortag auf den unverdienten 33. Platz!!
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Heute, also am 7. Tag der Rallye, ist ein verdienter Ruhetag für die Biker und Quad-Piloten angesagt. Es wird nicht gefahren.Morgen geht es dann auf der 7. Etappe von der Küstenstadt Iquique auf ins bolivianische Hochland. Auf knappen 3.500 m Höhe beginnt die Etappe. Fahrerisch wohl eine Herausforderung, da es zum einen viele Abzweigungen und damit Chancen auf zeitraubende Irrfahrten gibt und zum Anderen die Reifen auf dem Untergrund der Gebirgspisten extrem beansprucht werden sollen. Es bleibt spannend!
Hier noch ein paar bewegte Impressionen von Honda Racing zur 6. Etappe!
Vom Dakar Youtube-Channel gibts auch noch 2 Filmchen mit Zusammenfassungen:Top Moments Bike und Zusammenfassung Car & Bike-----
Da Wolfgang auch das Thema Sicherheit bei der Dakar angesprochen hat, muß ich mal zwei aktuelle Bilder der diesjährigen Dakar nachschieben, die mir in den letzten Tagen unter die Finger gerutscht sind und bei denen es mir den Magen umdreht und den Kopf schütteln läßt!! Gute Fotos hin oder her, aber da übertreiben es die Pressevertreter wohl doch schon anständig! Sich so unsichtbar hinter eine Kuppe oder Dünenspitze zu stellen, nur um ein gutes Bild zu schießen, grenzt an Idiotie - zumindest zeigt es eine Menge Dummheit...
[attachment=1]Dakar_Irrsinn1.jpg[/attachment]
[attachment=0]Dakar_Irrsinn2.jpg[/attachment] -
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