Garmin Oregon 450 an der NC700X

  • #1

    Moin zusammen,


    nach meiner ersten großen Deutschlandreise mit der X wollte ich kurz über das Navi berichten, was ich mir dafür angeschafft hatte. Das ist das Garmin Oregon 450, kostet im Netz so knapp unter 300 € und ist eigentlich kein Motorradnavi, sondern mehr für Outdoor/Wander/Marine/Fahrradfahren/Geocachen gedacht, also eigentlich universell einsetzbar.
    Ich hatte schon vorher Garmingeräte genutzt, das gelbe Etrex und das blaue Vista - zum Fahrradfahren ausreichend, aber für Navigation auf dem Motorrad musste was größeres her. Die Fahrradhalterung (nochmal 10€) kann auch zur Montage an der X benutzt werden, einfach mittig auf den Lenker, wird per Kabelbindern festgezurrt, hält gut fest. Eine Stromversorgung habe ich nicht dran, ein Satz AA-Akkus hält ungefähr 8-10 Stunden, und ich hab immer ein paar Sätze mit. Tagsüber braucht man keine Beleuchtung das Display ist im Sonnenlicht gut ablesbar. Nachts wird man eine Beleuchtung brauchen, diese geht aber immer alleine an, wenn sich eine Abbiegung nähert, das hält den Stromverbrauch etwas in Grenzen.


    Darauf geladen habe ich die Openstreetmap-AllInOne-Karte (gibt es bei openstreetmap.org wenn man nach Garmin sucht) von Deutschland, A, CH und F. Es gibt eigentlich auch eine Europakarte, die ist aber grad irgendwie offline. Die Karte ist routingfähig und das Oregon auch, es gibt also wie beim Autonavi auch Abbiegungshinweise. Die Karten sind kostenlos, weil opensource und sind in den letzten Jahren sehr brauchbar geworden, ich hab früher auch viel daran mitgearbeitet... Ab und zu findet man noch Fehler, aber das hält sich in Grenzen. Auf vierspurigen Bundesstraßen mit Abbiege/Aufbiegespuren beispielsweise gibt das Navi an jeder Abfahrt an das man sich links halten soll, um auf der Straße zu bleiben. Das ist etwas nervig, wenn man lange auf der Straße bleibt. Und wenn man nach "kürzester Strecke" routen lässt führt das Gerät einen teilweise auch über Feldwege die eigentlich für Motorräder gesperrt sind. Daher immer nach "schnellster Strecke" routen lassen und lieber wie unten beschrieben Zwischenziele definieren...


    Zur Routing-Funktion: Man kann (nicht ganz komfortabel, aber gut machbar) eine Adresse eingeben und sich über das Straßennetz dorthin führen lassen. Dann bekommt man meist die schnellste Strecke mit Autobahn. Man kann zwar "Autobahnen vermeiden" einstellen, aber dann werden die Routingvorschläge eher skurril, da würde ich dann nicht mehr drauf vertrauen.


    Ideal ist es, die Route vorher am PC zu planen. Dazu nutze ich http://www.motoplaner.de. Dort im voreingestellten Modus "Route" kann man per Klick einzelne Wegpunkte definieren, die Webseite findet dann zwischen den einzelnen Wegpunkten die jeweils schnellste Straßenverbindung. Diese Wegpunkte (vielleicht 20 Stück für eine 200 km Strecke, je nach Belieben) kann man auf das Oregon herunterladen und dann als Route nachfahren. Dabei berechnet das Garmin auch die Strecke zwischen den einzelnen Wegpunkten selber, das kann also teilweise abweichend sein von dem, was auf dem PC ausgerechnet wurde, je dichter die Punkte sind, desto unwahrscheinlicher ist das aber. Zuerst habe ich auf http://www.gpsies.com einzelne Tracks erstellt und schon eingestellte heruntergeladen, aber dort erhält man keine Route sondern einen Track, also eine dichte Abfolge an Punkten die man abfährt - und deswegen dann auch keine Abbiegehinweise wie sie ja schon nützlich sind.


    Das Navi piept wenn sich ein Abbiegepunkt nähert, eine Stimme hat es nicht. Das Piepen hört man im Stadtverkehr, auf der Landstraße aber nicht mehr. In der Kartenansicht stelle ich immer die beiden Felder ein "Distanz bis zum nächsten Abbiegehinweis" und "Distanz bis zum Ziel" ein, darüber steht dann immer der Navigationshinweis, z.b. "Links halten auf B54". In der Kartenansicht sieht man dann immer gut, was gemeint ist.


    Der vom Gerät gespeicherte Track kann nachher auch auf den PC ausgelesen werden, dann erfährt man je nach Programm (z.b. GPS-Trackanalyse) alles mögliche in Sachen Höhenprofil, Geschwindigkeiten oder kann sich den Track wieder auf Google Earth anzeigen lassen.


    Ich hab jetzt eine 2000 km Rundreise mit dem Navi und v.a. der X gemacht (ein Traum, entspanntes Cruisen mit Sozia auf der Landstraße, hoch und runter im Schwarzwald und immer noch unter 3,5 Liter...) und halte die Kombi für ganz brauchbar ;)


    bei fragen gerne fragen! und ansonsten viele grüße aus dem urlaub!

  • #2

    Servus!
    Ich verwende das Oregon (400t) seit langer Zeit an allen Fahrzeugen und bin sehr zufrieden.
    Ich habe immer Garmin City Navigator Karten verwendet, da diese erstens schon immer Adresseingaben erlaubten, zweitens bei Bedarf ein halbwegs brauchbares parametrisierbares Routing liefern, abgesehen vom bekannten Garmin Autobahn"bug". Das heisst, die Autobahnvermeidung und die Unterscheidung zwischen Bundesstrassen und Autobahnen funktioniert nicht ordentlich. Altbekanntes Problem, bei dem man sich teilweise dann mit Mautstrassenvermeidung usw. behelfen muss. Garmin halt...


    Ich plane meine Touren in Googlemaps, erzeuge daraus mittels GMapToGPX einen full track, also explizit KEINE Route. Dieser Track kommt aufs Navi und wird abgefahren.
    Sollte es lokal irgendwo ein Problem geben, so tippe ich auf den naechsten definierbaren Punkt auf dem Track und lasse mich dort per adhoc-Autorouting hinfuehren.
    Das geht super. Dazu muss ich nichtmal anhalten.


    Der Vorteil dabei ist, dass ich 100% sicher die von mir vorgegebene Route verfolge soweit dies irgend moeglich ist. Ich bin also nicht abhaengig bin von Geraetebefindlichkeit oder unterschiedlichen Routingalgorithmen, die die Routen schnell mal unterwegs umrechnen oder anderes berechnen wie die Software am Rechner. Sowas wuerde mich extrem nerven, denn dann brauche ich es nicht zu planen. Das Piepsen des Oregon ist im Zweifelsfall immer zu leise, um sich darauf verlassen zu koennen, insofern hilft dieses Feature ohnehin nichts. Interessant waere da erst mit dem Montana, welches zumindest via Bluetooth auch sprechen kann, aber dafuer riesengross ist.


    Ich fahre im Automodus, das heisst mit der 3D Kartendarstellung, in welcher der Track sehr deutlich sichtbar ist. Schon ein gelegentlicher Blick aufs Navi klaert sofort, ob die Strecke passt.
    Bin auf diese Weise viele 1000 km auf kleinsten gewundenen Strassen durch Italien usw., und es war immer eine sehr schoene Sache. Moechte es nicht anders.
    Das Feature Autorouting kommt fuer mich nur bei Kurzstrecken oder in unbekannten Innenstaedten, oder aber in ungeplanten Sonderfaellen in Frage, aber schoene Touren fahre ich aus den genannten Gruenden nur nach Track, nie nach automatischen Routen. Und das Oregon ist fuer mich ein perfektes Geraet fuer genau sowas an allen meinen Motorraedern.
    Greets, Phil

  • #3

    Hi mit'nand...
    Ich teste gerade mein Garmin Dakota 20 (technisch weitgehend ident mit dem Oregon, bloß kleiner) als günstige Navi-Lösung. (Siehe mein Fotoalbum.) Ich habe es bisher an meinem Mountainbike verwendet (mit OSM Kartensatz).
    Habe nun die Halterung an der X angebracht. Das geht sich eingermaßen gut aus. Siehe Foto. Alternativ geht auch mittig-links sowie beidseitig direkt bei den Griffen, allerdings ist dann der Blickwinkel wegen der Griffe bzw. des Bremsflüssigkeitsbehälters suboptimal.
    Als Kartensatz habe ich die originalen Garmin City-Navigator-Kartensätze installiert. Die koste zwar, sind aber klar lesbar und vergleichweise easy zu verwenden, v.a in Sachen Routen-Erstellung.
    Wie schon im obigen Beitrag zum "großen Bruder" Oregon: Das Gepiepse hört man wirklich nur bei niedertouriger Fahrt in der Stadt, aber die Navigation funktioniert eigentlich tadellos (abgesehen von ein paar eigenwilligen Rourtenvarianten, die aber zumindest verlässlich ans Ziel führen).
    Alles in allem eine akzeptable und v.a. günstige Lösung. Ein Batteriesatz hält 8-10 Stunden, weil sich das Display nur dann einschaltet, wenn sich an der Fahrtrichtung etwas ändert. Da kommt man auf Reisen locker mit 2 Akku-Sätzen (ich verwende die Sanyo Eneloop) aus. Einfach am Aband ans Netz anschießen und man ist wieder gerüstet.
    Cheers

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