NC700SD 3/4 Jahr und 6000km - kleines Zwischenfazi

  • #1

    Nach längerer Zeit melde ich mich hier auch nochmal. Hatte mir im letzten Oktober die NC700SD geleistet, bzw. gegen meine damalige BMW Sertao eingetauscht. Seither bin ich ca. 6000km damit gefahren und habe hier in Basel auch die Führerscheinprüfung damit bestanden. Nun geniesse ich auch die nördliche und westliche Umgebung und habe mein "L" mit einem "(CH)" überklebt.
    Ich bin im Grunde sehr zufrieden mit der Maschine. Ein wenig Probleme bereitet mir noch meine Grösse (1.87) und die des Töffs. Längere Touren (also so über 2h am Stück) machen sich in den Beinen und unmittelbar darüber ;) bemerkbar. Der Sitzkomfort ist m.E. nicht so dolle, aber das ist wohl bei Naked Bikes grundsätzlich so und nicht speziell ein Problem der NC. Ich habe schon darüber nachgedacht einen anderen Sitz zu montieren, bzw. die Gute mal zu Sattler zu bringen. Diesbezüglich würde ich mich über Eure Ideen und Vorschläge freuen. Ich habe mal gehört, dass garnicht mal die Polsterung alleine Ausschlag gebend ist, sondern auch die Breite des Sitzes. Der wird nach vorne - und da sitze ich meistens wg. des besseren Gefühls für die Maschine - eben immer schmaler und vielleicht ist das auch das eigentliche Problem...? Wie gesagt - Input hierzu hoch willkommen.
    Ein weiterer Punkt ist die Windisolation - auch das wohl bauartbedingt. So ab 90-100km/h wird's doch arg zugig um dann jenseits der 100km/h für meinen Geschmack schon recht ungemütlich zu werden. Da freue ich mich dann ausnahmsweise mal über das Tempolimit von 120 auf den Autobahnen der Schweiz. Ggf. würde eine Tourenscheibe hier Abhilfe schaffen können. Hat hierzu jemand experimentiert und entsprechende Erfahrung, bzw. Tipps für mich? Original Honda? MRA?
    Nun abschliessend noch zum DCT. Ich finde es eine tolle Erfindung und war anfangs sehr begeistert (fuhr vorher Roller). Inzwischen hat sich die uneingeschränkte Begeisterung etwas gelegt und ich fahre überwiegend manuell - wobei ich aber genau das auch wieder gut finde, da nicht gekuppelt werden muss und ich alles mit Daumen und Zeigefinger erledigen kann.
    Am DCT hat mich gestört, dass die Elektronik auf kurvigen Strecken - wie auch sonst - macht was sie will. Das geht auf langen Geraden, in der Stadt und auch im Stau sehr gut. Wenn man dann aber über kurvige Landstrassen unterwegs ist - insbesondere bergab und ggf. noch mit Sozius, wird's m.E. gefährlich, weil das geschätzte konstante Motorbremsmoment von einen Schlag auf den anderen plötzlich wegfällt, wenn die Elektronik sich für den nächsthöheren Gang entscheidet. Das hat kurzzeitig auch dazu gefügt das ich zum "Kurvenbremser" wurde, was mir mein Fahrlehrer dann erst wieder energisch austreiben musste. Seit ich manuell schalte, ist das Problem m.E. gelöst. Ich bremse entspannt vor der Kurve und schalte runter. Dann bleibe ich schön am Gas bzw. stabilisiere durch leichte Gaszugabe - ohne Angst dass die Elektronik mir gleich reinfunkt. Bin zwischendurch wieder Schalt-Töff gefahren und kam eigentlich ganz gut damit klar; vor allem weil ich das Gefühl der vollständigen Kontrolle hatte. Interessanterweise festigt sich diese Einsicht, je länger ich fahre. Wie geht es Euch mit Euren DCT Maschinen?

  • #2

    Habe meine 750XD jetzt ca. 6 Wochen und knapp 5000km. Deine DCT-Ernüchterung ist bei mir nicht eingetreten. Das mag aber daran liegen, dass sich die Software ja geändert hat. Ich kann bei mir auch in D oder S z. B. vor einer Kurve runterschalten und so lange ich nicht wieder Gas gebe, schaltet das DCT auch nicht wieder hoch. Motorbremse funktioniert so eigentlich immer. In bzw. nach der Kurve gebe ich wieder Gas und lasse automatisch schalten. Nur im D-Modus nervt mich manchmal das untertourige Gebrummel und tröste mich dann damit, dass das ja wohl den Verbrauch senkt.
    Zu den Windeffekten der S kann ich nichts sagen, habe mir aber auch an der X eine Puig Tourenscheibe angebaut, die auch höheres Tempo erträglich macht. Gegen die lauteren Geräusche durch die dadurch entstehenden Verwirbelungen am Kopf trage ich Alpine Ohrstöpsel, die wirklich nur die störenden Geräusche rausfiltern.

  • #3


    Einige Bemerkungen meinerseits.
    Ich fahre seit Mai 2012 eine NC700XD, und habe jetzt 21000 km absolviert. Mit sehr viel Freude, auch am DCT. Vorher habe ich 10 Jahre Suzuki VX800, Schaltung, gefahren.
    Zum Wechsel von BMW 650 Sertao auf NC700SD. Der BMW ist mehr eine Enduro Maschine als die NC. Die NC Reihe ist mehr ein Tourenmaschine und weniger Off Road/Adventure zu fahren. Weiterhin ist die Sitzposition der NC ganz anders als der BMW, auch von deiner Länge her. Die Sitzhöhe der NC700S ist um 7 cm weniger als der BMW. Dabei ist auch das Gewicht der NC700SD etwa 30 kg mehr, der Radstand der NC ist 40 cm mehr, und das Schwerpunkt von beide wird sehr unterschiedlich sein. Der BMW hat ein 5 Gang Getriebe, der NC ein 6 Gang DCT. Leistung und Drehmoment sind etwa gleich. Also, beide Maschinen sind ziemlich unterschiedlich beim fahren. Ist auch abhängig davon in welche Gegend man fahren möchtte. Die Niederlande sind ja flach, wenig kurvig, die Schweiz hat Bergen und Kurven.
    Die Sitzposition kann man schon am PC simulieren mit http://www.cycle-ergo.com.
    Der Sitzbank kann man änderen lassen. Hier im Forum gibt da ein separates Thema dazu, 17 Seiten zu lesen. http://www.nc750.de/forum/view…php?f=55&t=3549&start=400 .
    Zum Windisolation. Ein höheres Windschild gibt schon Abhilfe, aber mit NC S und deine Länge bräuchst du vielleicht ein Windschild mit mindestens 55 oder 60 cm Höhe. Ich bin 1,75 cm und habe ein Puig Schirm (48 cm), und es gibt noch immer ein wenig Geräusch am Helm. Trage aber auch Alpine Ohrstöpsel. Mit 80 -90 kmh ist dass kein Problem. Autobahn fahren mit mehr als 120 kmh ist immer kein Vergnügen.
    Fahren mit dem DCT ist m.M. nach ein sehr persönliche Erfahrungssache. Ich finde es ein tolles Getriebe zum fahren, man kann die Umgebung geniessen ohne um die Schaltvorgänge zu achten. Andere mögen fahren und schalten wie immer auch. Aber die NC Motor ist keine hochtourige Maschine, max. Drehzahl ist 6500 TpM. Und der Treibstang ist auf Spritsparen ausgelegt.
    Irgendwie muss man sich mit dem Motorrad mit den DCT abfinden und daran gewöhnen, oder man sucht ein anderes Motorrad.
    Ich habe jedenfalls meine 21000 km ohne technische Probleme zurück gelegt, mit durchschnitt Verbrauch von 3,05 liter pro 100 km.
    Meistens Landstrasse (95%), manchmal auch in Nordrhein-Westfalen.


    Mach mal weiter mit der NC700SD, und geniesse das Fahren. Oder versuche mal eine Probefahrt mit ein NC750X mit DCT.


    Gute Fahrt.

  • #4

    Ich habe zwar die 750X (mt dem DCT Software Upgrade) aber eine gewisse DCT Ernüchterung hat sich auch bei mir eingestellt. Ich schalte das DCT fast nur manuell. Etwas störend finde ich die (leichten) Schalteräusche von 1 nach 2 und von 2 nach 3. Aber wie gesagt das ist jammern auf höchsten Niveau eines Perfektionisten.


    Ich wechsle mehrfach pro Woche die Technik und hatte eigentlich gedacht dass mich das manuelle Schalten mit meinem Zweitbike irgendwann keksen würde - aber mitnichten ich schalte auch weiterhin gerne manuell. Muß aber fairerweise sagen dass ich mich auch jedesmal freue wenn ich mit Daumen und Zeigefinger dank DCT durch Raum und Zeit gleite !
    Irendwie verrückt, aber es ist so :think:


    Gruß KARL

  • #5

    Hallo erst mal ...


    Ich fahre zwar ne Integra, aber DCT ist wohl DCT. Ich möchte es nicht mehr missen, schalten geht mir nicht ab (wie kann ich an was aktiv Freude empfinden, wenn's wie Atmen ohnehin Automatismus ist).


    Vorteil des manuellen Schaltens ist, dass ich die Gänge drehen kann, wie ich mir das vorstelle - ob's so Sinn macht oder nicht. Das DTC ist eben drehzahloptimiert, ob das in der Verkehrssituation so passt ( nach meinem Gusto) oder nicht.


    Darum besteht ja eben auch die Möglichkeit manuell einzugreifen - und das DTC lernt dabei ein Stück weit dazu. Wir haben uns so schon ganz ordentlich aneinander gewöhnt :D


    Wo ich mit dem DTC Gewerkel nicht so einverstanden bin ist im Stop & Go: Da gehe ich auf manuell, wenns läuft aber sofort wieder auf D. Auf S gehe ich bei flotten kurvigen Strecken, wobei man sich anfangs dran gewöhnen muss, dass ggf. mitten in der Kurve geschaltet wird, auf bergigen Passagen (ja auch kurvig) und vor knappen Überholvorgängen.


    So mit derzeit 7200 km drauf eingeübt geb ich das nicht mehr her. Auf Fussgelenksgymnastik links verzichte ich liebend gerne.

    Soichane Sechse wia uns Fünfe gibt's koane Viere, weil mia Drei de zwoa Oanzig'n san


    Historie: Pantheon 125 2T (31' km) und Beverly 125 (44' km), MP3 400 LT (64' km)

  • #6

    Hallo Dudubbeldu,


    Deine Erfahrungen zum DCT habe ich genau so im Verhältnis 1:1 gemacht, wie Du es beschrieben hast. Mittlerweile hatte ich mir ein Zweitmopped angeschaftt (Honda NTV 650Revere), um mich mit dem manuellen Schalten und Kuppeln vertraut zu machen. Das hat überraschender weise dazu geführt, daß ich inzwischen öfters mit der Revere unterwegs bin als mit der NC700 S DCT. Lediglich wenn größere Strecken oder Rundfahrten anstehen, setze ich mich auf die NC, weil sie von der Sitzposition her für mich bequemer ist. Dann bin ich aber vorwiegend mit der MT-Einstellung unterwegs und wähle meine Gänge selber. Lediglich auf geraden Strecken und wenn ich durch die Landschaft bummeln will schalte ich in den D-Modus. Ich muß einräumen, daß ich heute mein Motorrad wohl nicht noch einmal mit dem DCT kaufen würde. Aber ist schon o.K. - wir gewöhnen uns aneinander, die NC S DCT und ich. :whistle: :whistle:

    Gruß NOVICE
    ich habe keine MACKEN, das sind special effects

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