Moseltour von der Quelle bis zur Mündung
Nach unserem Familienurlaub (14 Tage ohne Moped) habe ich die letzten Urlaubstage genutzt und von Mo. 02.09.2013 bis Fr. 06.09.2013 schnell noch eine Moseltour gemeinsam mit meiner Tochter durchgeführt. Sie war mit der X und ich mit der Varadero als Packesel unterwegs.
Anfahrt von Heinsberg zur Moselquelle am Col de Bussang in den Vogesen über Belgien und Luxemburg mit kleinen Abstechern zwischendurch, insgesamt 570 km.
Abfahrt bei total bewölktem Himmel, Tendenz Regen. So kam es dann auch. Direkt in den Belgischen Ardennen Nieselregen, der sich jedoch nach einer knappen Stunde auflöste. Ja, und dann, wolkenloser Himmel, die ganze Woche lang bis Donnerstag.
Ankunft am Col de Bussang um ca. 18:00 Uhr. Direkt auf der Passhöhe befindet sich ein Biker Motel, das von Mark, einem Holländer, geführt wird. http://www.coldebussang.com
http://www.biker-treff.de/bike…treff_details.php?id=1841
Da wir leider kein französisch sprechen, waren wir froh, dass wir von Mark schon bei der Ankunft auf deutsch begrüßt wurden. Er bot uns ein großes Zimmer (einfache Ausstattung, drei Betten, mit sep. Bad und WC) einschl. Abendessen und Frühstück für 58,- € pP an. Dies haben wir dann auch dankend angenommen. Außerdem standen die Motorräder alle sicher unter überdachten Abstellplätzen und die Hofzufahrt wurde ab 23:00 Uhr durch ein Eisentor verschlossen.
Sicherlich hätte es unten im Ort Bussang auch günstigere Unterkünfte gegeben, aber hier war man unter ca. 15 Motorradfahrern verschiedener Nationen unter Gleichgesinnten und man kam sehr schnell ins Gespräch. Hier bekamen wir dann interessante Geschichten zu hören.
Am nächsten Morgen, nach einem reichhaltigen Frühstück, dann ab zur Moselquelle, die gerade mal ca. 300 m von unserer Unterkunft entfernt lag.Ja und dann, Mark hatte uns schon vorgewarnt, kam die Ernüchterung: Die Quelle war trocken, kein sprudelndes Wasser, wie man das von einer Quelle erwartet. Bei längerer Trockenheit soll das wohl öfters vorkommen, wurde uns mitgeteilt.
Dies sollte jedoch nicht die einzige Enttäuschung bleiben. Es stellte sich heraus, dass es in Frankreich sehr schwierig ist, den Moselverlauf mit den Motorrädern in Ufernähe abzufahren. Der Straßenverlauf zwingt einen immer wieder, größere Strecken weiter entfernt von der Mosel zurückzulegen.
Na ja, dafür wurde man dann entschädigt, in dem man durch einsame Landschaften und verschlafenen Dörfern geführt wurde, und auch die Städte mit ihren ganzen Altstadtflairs gaben einem das Gefühl, sich auf einer Zeitreise ins Mittelalter zu befinden. Gerne wäre ich noch einen Tag in Metz geblieben, aber wir mussten weiter.
Eine sehr schöne Stadt ist Trier. Hier haben wir abends einen schönen Altstadtbummel gemacht mit anschließendem Abendessen. Am nächsten Morgen haben wir uns eine geführte Stadtrundfahrt gegönnt. Nachmittags machten wir einige Abstecher zu Aussichtspunkten sowie in die Eifel, u.a. zu meiner Lieblingsquelle nach Bitburg. (Haben nur alkoholfreie getrunken)
Am Donnerstagmorgen sind wir dann weiter schön gemütlich an der Mosel entlang flussabwärts gefahren, wobei ich erwähnen möchte, dass die Strecken am Fluss entlang landschaftlich größtenteils sehr schön sind, jedoch vom Fahren her absolut langweilig. Interessant wird es erst, wenn man ein paar Abstecher Richtung Eifel oder Hunsrück macht. Dann sind auch wieder entsprechende Kurven vorhanden, die für Abwechslung und Spaß sorgen.
Zu empfehlen ist auf jeden Fall ein Abstecher von der Ortschaft Moselkern zur Burg Eltz mit einer Führung durch die Burg. Man wird zurückversetzt in die Ritterzeit. Die Burg ist noch vollständig erhalten und wurde nie durch Kriege oder sonstige Ereignisse zerstört, sie ist daher ein absoluter Blickfang. Man kann mit dem Motorrad bis zu einem Parkplatz in Nähe der Burg fahren, Parkgebühr 2.-€, (die Maschinen konnten mit Klamotten direkt beim Parkplatzwächter abgestellt werden). Von dort wird man mit einem Pendlerbus (auch 2.-€ je Fahrt) direkt bis zur Burg gebracht. Wer möchte, kann natürlich auch den Fußweg nehmen, aber wer möchte das schon? Ein Garfield bestimmt nicht.
Leider stand schon am ersten Tag fest, dass wir zu wenig Zeit zur Verfügung hatten, um Abstecher zu schönen Stellen in der näheren Umgebung der eigentlichen Route zu machen.
Am späten Donnerstagnachmittag sind wir dann in Koblenz angekommen. Nach Anfahren der obligatorischen Stellen Festung Ehrenbreitstein und Deutsches Eck, schnell eine Unterkunft gesucht, geduscht, unser verdientes Abendessen genossen und dann erschöpft ins Bett (es waren tagsüber um die 30°C).
Wir wollten dann am Freitag gemütlich durch die Eifel nach Hause fahren, aber auf Grund der Wetterlage (es zogen Regen und Gewitter auf) haben wir dann am Freitagnachmittag den schnellsten Weg (Autobahn) nach Hause genommen. Die letzten 60 km dann doch noch im Regen. Insgesamt haben wir so ca. 1.600 km zurückgelegt
Alles im allem würde ich dies so nicht mehr machen, da wie bereits erwähnt, das Fahren am Fluss entlang sehr eintönig ist.
Besser wäre es gewesen, sich in einem Ort einzuquartieren und von dort aus Tagestouren zu starten. Hierzu würde ich auf jeden Fall in den Vogesen mehrere Touren einplanen. Auch von den Städten Konz und Trier aus kann man schöne Tagestouren starten. Die Weinorte Bernkastel-Kues, Cochem, Klotten und wie sie alle heißen, bieten dazu ebenfalls ausreichende Unterkunftsmöglichkeiten an.
Ein paar Bilder gibt es hier: http://www.Garfield.myalbum.com