Schnelle Balkan-Tour 2018

  • #1

    Anfang August 2018 brach ich auf zu einer Balkan-Tour mit meiner NC700S. Ich wollte eigentlich nur einen Freund in Albanien besuchen, aber dann habe ich beschlossen, einfach eine zweiwöchige Motorradtour daraus zu machen. Leider nicht super viele Fotos, aber doch ein paar Infos für Leute, die dorthin mit dem Motorrad möchten.


    Eigentlich wollte ich mir geeignete Seitentaschen/koffer/etc. holen, aber leider hatte ich den Monat vorher ziemlich hohe unvorhergesehene Kosten und so musste ich mit meiner vorhandenen Packrolle und Spanngurt auskommen (auf der NC nicht zu empfehlen, dazu später mehr!).


    Die Streckenübersicht: München - Wien - Budapest - Belgrad - Nis - Pristina - Prizren - Tirana - Mostar - Rijeka - München.


    Ich habe die Strecken vorher mit kurviger.de geplant, dann nach .gpx exportiert und dann auf dem Handy in OpenStreetMap importiert. Das Handy habe ich während der Fahrt per USB (an Option-Stecker) geladen. Hat echt super funktioniert!


    Die Unterkünfte habe ich vorher bei Airbnb oder Booking.com gebucht (teilweise nur einen Tag vorher), ging auch problemlos.


    1. Tag: München - Wien
    Gegen 9 ging es los nach Wien. Ich habe bei kurviger die mittlere Einstellung gewählt, und so ging es über die A94, B12 und diversen Landstraßen nach Österreich. Nach der Grenze dann der erste Tankstopp und Vignette gekauft und weiter ging's über die B1. Ziemlich schöne Strecke! Bild zeigt die B1 so 100km vor Wien.

    In Wien habe ich im Porzellaneum übernachtet, was zwar nah an der Innenstadt war, aber die Ausstattung war sehr spartanisch (Bett, Stuhl, Tisch, Waschbecken). Für 20 Euro aber OK für eine Nacht.



    2. Tag: Wien - Budapest
    Am nächsten Tag ging es also dann weiter nach Budapest. Wieder mittlere Einstellung, also wenig Autobahn und viel Landstraßen. Sogar ein kurzer Abstecher in die Slowakei war eingeplant. Dort gab es echt eine krasse Straße entlang eines Donau-Kanals. Es ging ca. 30km mit minimalen Kurven geradeaus...schwierig sich sowas vorzustellen:

    Dann mittags noch ein kleines Picknick an der Donau:

    In Ungarn begann das Abenteuer: die Landstraßen waren katastrophal, daher ab auf die Autobahn. Viele Kurven gibt es in der "Pustza" sowieso nicht.
    Da ich schon oft in Budapest war, habe ich dort keine Bilder gemacht, aber es war trotzdem ein schöner Abend. Nur die Gegend rund um den Bahnhof Keleti, wo mein Airbnb war, war mir nicht 100% geheuer. Es liefen komische Gestalten rum, und ein bisschen Angst um meine NC hatte ich schon. Zum Glück ist nichts passiert, sodass ich am nächsten Morgen gen Belgrad starten konnte.


    3. Tag: Budapest - Belgrad
    Ähnliches Spiel - mittlere Einstellung bei kurviger, aber die Landstraßen waren so miserabel, und ich hatte so viel km vor mir, dass ich schnell auf die Autobahn gefahren bin. Nur die Grenze wollte ich nicht auf der Autobahn überqueren, da schon ca. 10km vorher ein Stau mit 1h angekündigt war. Also ab auf die Landstraße, dort in 1min über die Grenze (Pass und grüne Versicherungskarte hat gereicht), und in Serbien weiter über diverse Landstraßen. Diese waren aber auch nicht die besten, sodass ich von Novi Sad bis Belgrad auf der Autobahn unterwegs war. Es kam auch noch ein "kleiner" Schauer, sodass ich diesen Tag bis dahin den wenigsten Spaß am Fahren hatte. In Belgrad angekommen erwartete mich mein Host (über Airbnb gebucht), um mein Motorrad in die Garage zu stellen und mir die Wohnung zu zeigen, wo ich ein Zimmer hatte.

    Sehr freundliche Leute, und die meisten sprechen auch gut Englisch. Und Münchner Bier - überall! Ein bisschen lustig, aber unverständlich, wo es doch viele andere gute deutsche Biere gibt :D

    Abendessen hatte ich einem nahegelegenem Restaurant direkt unten bei den Plattenbauten. Von außen pfui, von innen hui...echt gute Burger, und ganz passables serbisches Bier für umgerechnet ca. 8€.


    4. Tag: Belgrad - Nis
    Am 4. Tag war ich doch schon recht müde, und so ging es nach Nis ausschließlich über die Autobahn. Bei ca. 200km aber auch nicht so schlimm. In Nis habe ich bisher die beste Unterkunft bei booking gefunden: Hostel Day n Night heißt sie und liegt nahe der Innenstadt. Für ca. 20€ habe ich mir ein Einzelzimmer gegönnt, und nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt habe ich mir dann Abendessen (Bier+Fast-Food "Steak im Brot") geholt. Im Hostel war alles sauber, das Personal und deren Englisch war super, es gab WLAN und Küche (selten in Hostels!) und die Zimmer waren groß. Genau das, was ich gebraucht habe! Die Aussicht von dem Balkon war auch gut :D


    5. Tag: Nis - Pristina
    Jetzt ging's also los - ab nach Kosovo. Dort wollte ich mich mit meinem albanischen Freund treffen, um dann weiter nach Tirana zu fahren. Ich hatte schon vorher versucht, einige Leute zu fragen, was ich denn an der Grenze zu Kosovo erwarten könnte, aber niemand in Serbien "wusste Bescheid" (im Nachhinein weiß ich warum). Google Maps schlägt einem stur vor, über die Autobahn nach Mazedonien zu fahren und von dort aus in den Kosovo einzureisen. Warum, ist mir nicht klar. Ich habe auf der Karte gesehen, dass es eine "Border Crossing" auch auf der Landstraße bei Merdare gibt. Dort bin ich also hin, und es war pures Chaos! Da ich nicht wusste, was ich erwarten sollte, habe ich mich brav in die Autoschlange gestellt. Dann kam jemand vorbei, der wohl den Autofahrern etwas verkaufen wollte, und meinte auf Albanisch (?) ich könne doch vorfahren. Das habe ich auch getan und die Leute an der Grenzen habe das nicht nur toleriert, sondern ich wurde sogar noch nach vorne gewinkt. Dann wollte die kosovarische Grenzpolizei eine "Insurance" sehen. Die grüne Karte haben sie nicht akzeptiert, stattdessen musste ich zu einem Hütchen rüber, wo extra Versicherungen für Kosovo verkauft wurden. 10€ und 5min später hatte das Dokument und ich durfte rein in den Kosovo. Das Chaos hat sich nur noch vertieft, und die Straßen waren wieder einmal katastrophal... Baustellen mit nur Kies auf der Straße aus dem nichts, bei Kreuzungen war es nie ganz klar wer Vorfahrt hatte (hat trotzdem irgendwie funktioniert), und ich habe zwei kleine Unfälle innerhalb einer Stunde live mitbekommen. Ziemlich krass!
    In Pristina angekommen hatte mein Freund ein ganzes Apartment für ca. 30€/Nacht gemietet, was echt super groß und gut ausgestattet war. Abends gab es dann noch einen kostenlosen Sonnenuntergang über den Dächern von Pristina:


    (work in progress)

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