Balkan 2017

  • #1

    So.. dann will ich mal von unserer Reise durch den Balkan berichten. Unterwegs waren wir 4700km in drei Wochen - mit 11 Grenzübertritten, wenn mein Mann richtig mitgezählt hat. :D


    Am ersten Tag ging es über Arlberg und Reschenpass bis nach Tscherms bei Meran.



    Die zweite Etappe ging dann weiter bis Cervia, unterhalb von Venedig. Eine sehr nette Stadt, mit schöner Albstadt und langem Sandstrand.



    Und einem interessanten Nachleben und gefühlt hunderte an Bars und Restaurants. Ein wirklich guter Tipp, wer wie wir einen Zwischenstopp vor Ancona benötigt.


    Am dritten Tag hatten wir somit nur noch entspannte 150km bis nach Ancona abzuspulen, was schnell erledigt war. Super im Zeitplan.


    Als wir dann am Hafen standen, wurden wir erstmal zurück geschickt - zum Fähr-Terminal. Dort musste man erstmal einchecken. Das kannten wir bisher auch nicht.



    Drinnen: Totales Chaos! Eigentlich musste man nur, so ähnlich wie auf dem Flughafen, die Onlinebuchung gehen Bordkarten eintauschen. Nur funktionierte die Technik vielfach nicht, Buchungen wurden nicht gefunden, Zahlungen waren nicht verbucht worden. Bei fast jeder Buchung gab's irgendwelchen Trouble und Ärger.



    Bei uns ging zum Glück alles glatt, so daß wir uns nun wieder auf den Weg zum Fährhafen machen konnten. Daß die Fähre schon mal 2 Stunden Verspätung hätte, wurde uns auch gleich mal mitgeteilt.


    Am Hafen hieß es dann warten, warten, warten... der ganze Parkplatz war zwar voller LKWs und PKWs - nur waren die noch gar nicht für unsere Fähre. Die wurden erstmal auf eine ganz andere verladen.


    Naja - war eben Zeit, schon mal andere Zweirad-Reisende kennenzulernen und zu quatschen.



    Mit einem Einzylinderchen auf dem Weg nach Griechenland - von Canterbury aus. :clap: Dort macht er dann zwei Wochen Urlaub mit Frau und Kind, die geflogen sind. Und dann geht's wieder auf egenen Rädern nach Hause.



    Juhu - endlich war die Fähre da, und die Motorräder wurden gleich zu Beginn verladen.



    Danach kamen erst die andern Fahrzeuge dran.



    Juniorsuite - man gönnt sich ja sonst nix. :D



    Die Sonne war bereits untergegangen, als die Fähre mit mittlerweile 3 Stunden Verspätung endlich auslief.


  • #2

    Über Nacht hatte die Fähre etwas Speed zugelegt, so daß wir nur mit 2 Stunden Verspätung in Igumentitsa in Griechenland ankamen.



    Es ging ein paar km über die Autobahn, und nach einer ersten gekühlten Cola peilten wir den eingeplanten Campingplatz an.




    Unser erstes Ziel war der Nationalpark Pindus National Park (Εθνικό Πάρκο Πίνδου) und der Baris-Pass.










    Griechenland bietet überraschend hohe Berge und alpines Feeling.




    Übrigens: Ein fachgerecht abgesperrter Fahrbahnschaden...



    Abends gönnten wir uns eine Unterkunft, gebucht über Booking (darauf haben wir noch oft zurückgegriffen).



    Abends noch etwas bummeln gewesen..


  • #3

    Morgens haben wir uns noch die Steinbrücke von Konitsa angeschaut, ehe es weiterging.




    Steinabbrücke gibt's übrigens auch in größer...





    Wir sind dann weiter gen Norden gefahren und nach Mazedonien eingereist. Die Grenze war mit deutschem Reisepass und grüner Versicherungskarte problemlos und schnell erledigt.




    Übernachtet wurde wieder auf einem Campingplazu (in Mazedonien).



    Abendessen, Feierabend...



  • #4

    So.. nun wollten wir eigentlich direkt weiter nach Albanien - doch was mir mein Mann nun erst beichtete: Er hatte seinen Fahrzeugschein wohl zuhause liegen lassen. :shock:


    Wir reisten also aus Mazedonien aus - und Lille reist mit den kompletten Papieren auch problemlos nach Albanien ein. Aber mein Mann scheiterte an der Grenze. :naughty: Auch wenn es dem Zöllner offensichtlich leid tat - er kam nicht rein. "Mit einer Kopie würde es gehen.."


    Also.. reiste Lille wieder aus, und wir zusammen wieder nach Mazedionien ein. :whistle:


    Da wir nun eine Rezeption mit Fax oder Internet brauchten, um uns eine Kopie des Scheines schicken lassen wollten, suchten wir uns ein Hotel in Ohrid. Im Nachinein das beste, was wir uns und Mazedonien antun konnten. :lol:


    Der Campingplatz am Vortag und das ganze Umland waren extremst vermüllt. :? Während wir nach diesen Eindrücken ausgereist, wäre dies der bleibende Eindruck gewesen: Ein sehr vermülltes und unsauberes Land.


    Ohrid dagegen ist das krasse Gegenteil - ein Urlaubsort, mit Promenade, Geschäften, Fußgängerzone und einen regen Nachtleben. Absolut sehenswert!


    Unser Hotel:




    Im Hotel durchkruschtelt mein Mann nochmals seinen Tankrucksack - und findet...? Den Fahrzeugschein! ;)



    "Must-have" auf dem Balkan: Frappé !!!






    Nachtleben in Ohrid:



    Es gibt sogar eine Bikerkneipe mit Unterkünften.



    Super, wenn man eine Klimaanlage auf dem Zimmer hat....


  • #5

    Ein letztes Poserfoto in Mazedonien, dann konnten wir einen neuen Versuch der Einreise nach Albanien starten.



    Der erste Stopp in Albanien, um ein, zwei Colas zu trinken.



    Lustig: Wir bekamen dann gleich noch ein Bierglas geschenkt, damit wir wenigstens schon mal eine Erinnerung an das albanische Bier hätten. :D


    In Albanien wir überall massiv gebaut. Links die neue Straße, fast fertig und gut ausgebaut. Links die alte Straße, die wir noch benutzen mussten.



    Schnell ging es weiter in die Berge. Der Süden und Südosten Albaniens ist landschaftlich sehr schön.



    Unbefestigte Straßen gab's ab und zu - hier liegt die eigentlich Fahrbahndecke 5m hangabwärts und wurde eben durch eine Splitpiste ersetzt.



    Abends peilten wir wieder einen Camping an - wer findet unser kleines grünes Zelt?



    http://www.farmasotira.com/ - eine Fischzucht, ein Bauernhof, ein Restaurant und ein Campingplatz. Sogar mit kleinem Pool.





    Das heißt doch "Für Gespannfahrer" - oder?


  • #6

    Es zog uns weiter gen Westen, Richtung Küste.




    Manchmal könnte man alle 2km anhalten, um zu fotografieren...





    43 Grad im Schatten - und dann plötzlich ein Schild am Straßenrand:




    Ein Natur-Thermalbad, für das man dann nur Parkgebühr (je Motorrad umgerechnet 37 Cents) zahlen musste.




    Weiter geht's, in Richtung Westen.



    Unterwegs dann der einzige "Unfall" - genau genommen ein Umfaller wegen unklarer Parkverhältnisse. Mein Mann hält an, ich halte an, will vorbeifahren, fahre an, mein Mann fährt an und will wenden. Fußbremse reichte nicht mehr, und Handbremse war die falsche Reaktion. Klassiker halt...


    Nicht viel passiert - der Koffer hat's abgefangen. An der NC war gar nichts, und am Koffer nur die Unterseite angeschrammt. Dabei ist dann vom Schließzylinder, der den Koffer am Träger sichert, eine Nase abgebrochen. Ersatz ist bestellt - kostet 17€.



    Als ich umgekippt war, kamen auch sofort hilfsbereite Menschen und haben sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt. Generell sind die Balkanbewohner und auch die Albaner exrem freundlich - und sprechen alle größtenteils ganz brauchbares Englisch. :clap:


    Der Koffer wurde ohne Schloß wieder rangeklemmt, und mit Rock-Straps gesichert. Man merke sich: Immer Rock-Straps mitnehmen. Man weiß nie, wozu es git ist. ;)


    Und wofür den Schlamassel? Um ein Foto von einem nicht mehr vorhandenen See zu machen:



    Zum Seelenausgleich gab's dafür noch Baden und Sonnenuntergang an der Adria.


  • #7

    Von Himarë aus ging es weiter gen Norden - und schon kurz darauf ging es hinauf zum Llogara-Pass. MIt knapp über 1000m eigentlich nicht hoch. Da er jedoch direkt am Meer liegt und der Höhenunterschied auf wenigen km erklommen wird, auf alle Fälle sehenswert.



    Auf dem Weg nach oben kamen uns massenhaft Peugeot 106 mit französischen Kennzeichen und Aufklebern entgegen.



    Oben auf der Passhöhe trafen wir ein paar Fahrer und konnten sie befragen, was es damit auf sich hatte.


    Das war eine Gruppe von 150 (!!!) Fahrzeugen, die von Paris nach Griechenland und wieder zurück nach Paris fuhren. Im Gepäck massenhaft Material für Schulen, das sie im ganzen Balkan an unterschiedlichen Orten ablieferten und verschenkten. :clap: Coole Aktion!


    Die Mitte Albaniens ist eher zäh und langweilig. Es ist sowohl an der Küste als auch im Landesinneren topfeben. Geeignet, um strecke zu machen - oder die Zuverlässigkeit von OSM-Karten zu testen.



    Das fällt unter "Unbefestigte Straßen meiden" ^^



    Unser Ziel für diesen TAg war Elbasan im Landesinneren, unterhalb von Tirana. Das Hotel hatten wir vorab per Booking gebucht - und uns den ganzen Tag schon hierauf gefreut:



    Elbasan ist eine Industriestadt und eher unschön. Aber unter den albanischen Städten doch noch eine der ruhigeren (was den Verkehr angeht). Und im Umland überraschend grün.



    An dem Abend ließen wir es uns noch richtig gut gehen.



    Rinderfilet mit Sahne und Pilzen.



    Und Rinderfilet geschmort in einem Süd aus Weißwein und Zitrone. Sehr jummi.


  • #8

    Nach Elbasan folgte erstmal das harteste Stück Arbeit der Tour: Die Stadtdurchfahrt von Tirana. Der absolute Wahnsinn.


    Die Autobahn von Elbasan bis nach Tirana war Entspannung und als Erholung zwischendurch ganz angenehm. Leider endet die Autobahn mitten in der Stadt - und nun geht es im Stopp & Go durch die Großstadt. Vor allem die Kreisverkehre haben mich Nerven gekostet. Aus zwei Spuren werden dann auch gerne mal vier gemacht, und wer nun Vorfahrt hat, ob im Kreis oder die Zufahrten, sieht wohl jeder anders. Da wird gebremst, Gas gegeben, gehupt, es geht kreuz und quer... Horror!


    In Tirana haben wir nur die Zähne zusammengebissen und haben uns durchgekäpmft - dazu gibt es keine Bilder.


    Nach Tirana gab es erstmal "Frühstück" - so sah unsere Tagesverpflegung normalerweise aus:



    Meist gab es weder Frühstück noch Mittagessen, nur ab und zu Zuckerwasser in Form von Cola. Erst Abends gab es etwas zu essen.


    Jou.. das war es! "Hot"



    Aber dann wurde es endlich wieder lustig! - Der Norden Albaniens ist wieder bergig. Und die Straße von Hani Hatit nach Vermosh ist ein echtes Sahnestück - erst im Frühjahr 2017 fertig geworden.





    Ein Brautpaar beim Foroshooting an der Rraphs-Plattform.



    Okay.. Kühe sieht man natürlich immer wieder (und Schafe und Ziegen und Gänse und Enten und Pferde und Esel und Schweine...)



    Ohne Worte...





    Die Bunker sind übers ganze Land verteilt.



    Nach 60km Sahneasphalt landet man dann plötzlich, 5km vor der Grenze, auf einer Schotterpiste. An dieser Brücke hatten wir kurz angehalten - das ist die offizielle Verbindung zum Grenzübergang.
    Eine nette Dame, die vorbeikam, meinte "Good bridge.. you can use!" - ich ließ Bootsmann den Vortritt.



    Über die Grenze ging es weiter nach Montenegro, wo wir unsere Unterkunft, eine kleine Holzhütte in einem Naturpark bezogen.




  • #9

    Start am nächsten Morgen - einer vor vielen Waldbränden, die wir unterwegs gesehen haben.



    Montenegros Süden ist sehr grün und eher sanft bergig.





    "Frühstück"




    Auf dem ganzen Balkan üblich: Es wird betankt.



    Touristisch leider sehr überlaufen (viele Busse) ist die Taraschlucht. Wirklich gute Schnapschüsse sind schwer zu machen.






    Abends wollten wir eigentlich wieder das Zelt aufstellen, haben dann aber auf dem nächsten Campingplatz, am Rand des Durmitors, eine kleine Hütte bekommen.





    Abends gab's dann Dosenfutter und Wein.



  • #10

    Am nächsten Morgen wartete der(das?) Durmitor auf uns, ein Bergmassiv und Nationalpark im Norden Montenegros.







    Zeit für Zuckerwasser.



    Das Pferdchen wollte gerade an der Beiwagenscheibe anfangen rumzuknabbern, als ich es noch verscheuchen konnte.





    Begegnungen machen eine Reise erst interessant!




    Am Grenzübergang nach Bosnien staute sich der Verkehr, es war eh zu heiß um in der Schlage zu stehen. Also direkt an der Grenze ein Raftingcamp angesteuert und ein Zimmerchen ergattert.



    Abends gab's "Tagesessen" - gab halt nur das eine Gericht (Gulasch).


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