Beiträge von M_i_c_h_a

    Zur progressiven Showa Feder oben im Diagramm würde ich sagen, sie lohnt sich für den, dessen Feder immer mal durchschlug. Er bekommt am oberen Ende mehr Spielraum und unten herum wird's auch ein wenig weicher. Wenn der Fahrer aber keine Probleme mit Durchschlagen hatte, dann wäre diese Feder nicht so sinnvoll, er könnte unten herum mehr Komfort haben, wenn die progressive Feder insgesamt schwächer wäre.

    Ich beschäftige mich gerade allgemein mit dem Thema progressiv vs. linear (ich fahre keine NC750) und mir ist aufgefallen, dass noch keiner darauf verwiesen hat, wie eine gute progressive Feder auszusehen hätte. Meiner Meinung nach ist eine Feder sauber progressiv, wenn sie einen kontinuierlich wachsenden Abstand zwischen den Windungen hat.

    Haben wir jedoch quasi nur eine Reihenschaltung von zwei Federn mit zwei unterschiedlichen Windungsdichten, dann wird der Fahrer wohl immer eine Art Ruck oder Übergang spüren, wenn die weichere Feder auf den Block gefahren ist und nur noch die stärke Feder wirkt. Ich stelle mir das so vor, als würde man eine große Kiste über einen Hallenboden schieben und dann stößt man auf eine zweite Kiste, die man auch noch schiebt. Plötzlich geht es noch schwerer voran.

    Überlegung (A): gehen wir davon aus, dass eine halbwegs gute progressive Feder am Ende die gleiche Kompression hat, dann ist logisch, dass der weichere Anfang mit einem härten Ende bezahlt wird. OK, kleiner Unebenheiten der Straße sind weniger zu spüren, größere aber um so schlimmer.

    Überlegung (B): eine reale Feder mit zwei linearen Bereichen kann helfen den größten Teil der Unebenheiten mit einer weicheren Feder als gewöhnlich wegzufedern und im selten Extremfall verhindert der härtere Teil ein komplettes Aufschlagen am Ende um den Preis, dass das Abfedern da straffer als normal ist.

    Fahre ich viel im Gelände, dann bringt eine progressive Feder wohl wenig zusätzlichen Komfort. Fahre ich viel auf guten Straßen, dann ermöglicht eine progressive Feder dort mehr Komfort, auf schlechten Straßen wird's aber wohl weniger sein.

    Wahrscheinlich spielt es keine große Rolle, dass eine als progressiv verkaufte Feder zwei lineare Bereich wenn der Übergang nicht zu abrupt ist, wenn es auf der Feder genügend Zwischengrößen des Windungsabstands gibt. Es geht nur darum, ob man mehr auf guten Straßen unterwegs ist und dort noch etwas mehr Komfort haben will oder man auch viel auf schlechtem Untergrund fährt, wo man mit einer progressiven Feder an Komfort verliert.

    Noch eins fällt mir dazu ein. Wenn die progressive Feder auf schlechtem Untergrund an Komfort verliert, dann kann der Fahrer im Stehen fahren und mit den Beinen seinen Körper zusätzlich abfedern. Fährt man jedoch mit viel Gepäck, wird wohl eine progressive Feder eine schlechte Wahl sein.