Honda NC750X im Test

Aus der NC700 X wird die NC750 X

Nachdem die NC-700-Serie für Honda ein voller Erfolg war, werden nun dank einer um vier Millimeter erweiterten Bohrung aus 670 Kubikzentimetern 745. Wiederum ist auch eine Crossover-Variante im Programm, die als NC 750 X ebenso wie ihre Vorgängerin als Zwitter aus Touren-Motorrad und Enduro begeistert. Geblieben ist dabei die Biker-freundliche Preispolitik Hondas. Für die NC 750 X werden nur schlappe 260 Euro mehr aufgerufen als für ihre Vorgängerin, womit sie auf einen mehr als konkurrenzfähigen Preis von 6.400 Euro ab Werk kommt.

NC750X – Das freundliche Crossover Bike

Das äußere Erscheinungsbild ist im Wesentlichen unverändert geblieben. Lediglich die Sitzbank ist etwas schmaler geworden, wodurch beim Absteigen der Bodenkontakt mit den Füßen erleichtert wird. Vom Gesamt-Design her könnte die NC 750 X auch gut eine kleine Schwester der Crossrunner oder Crosstourer sein. Selbst der V-förmige Scheinwerferist angedeutet, wobei hier aber ein Single-Leuchtmittel zum Einsatz kommt und kein Doppelscheinwerfer, was der Front einen eher freundlichen Gesichtsausdruck verleiht. NC-typisch ist auch bei der 750 X das im Forum beliebte 21-Liter-Staufach vor der Sitzbank vorhanden, wofür der 14,1-Liter-Tank unter der Sitzbank verschwindet.

Längere Federwege verleihen der NC750X noch bessere Fahr-Eigenschaften

Von ihren NC-Schwestern hebt sich die 750 X am deutlichsten durch die verlängerten Federwege ab. Liegt der Standard bei der NC750 S und der Integra 750 vorne wie hinten bei 120 Millimetern, sind es bei der NC750 X ganze 154 Millimeter vorne und 150 Millimeter an der Hinterradschwinge mit ProLink Aufhängung. Das ist nicht nur optisch ein Gewinn, sondern lässt das Bike auch so manche Unebenheit besser schlucken und spricht für gemäßigte Offroad-Eigenschaften.

Mit 170 km/h Spitze auch für Langstrecken auf der Autobahn

Mit dem Hubraumzuwachs von 75 Kubikzentimetern ist auch eine unübersehbare Leistungssteigerung hinzugekommen. Nunmehr 55 PS oder 40,3 kW schleudern die NC750 X immerhin auf eine Spitzengeschwindigkeit von 170 Kilometer pro Stunde. Das gilt für die Ausgabe mit manueller 6-Gang-Schaltung. Wer die Schaltung einem elektronisch gesteuertem Doppelkupplungsgetriebe (DCT) überlassen will, kommt laut technischer Daten auf 168 km/h. Dabei allerdings braucht sich der Pilot nur um die Voreinstellung des Modus zu kümmern. Hier stehen drei zur Auswahl. Im D-Betrieb wird sanft geschaltet, im S-Modus im höheren Drehzahlbereich und die M-Einstellung erlaubt eine manuelle Wahl des Gangs per Knopfdruck.

NC750X – Drosselung auf 48 PS möglich

Ein Kraftzuwachs hat die NC750 X auch beim Drehmoment erlebt. Der Maximalwert wird immer noch bei 4.750 Umdrehungen erreicht, kommt jetzt aber auf 68 Nm. Im Test zeigt sich, dass diese Steigerung gerade in unteren und mittleren Drehzahlbereichen für einen kräftigen Zusatzschub sorgt. Das Gesamtgewicht der NC750 X ist zwar auf 219 Kilogramm – mit DCT sind es 229 Kilogramm – angestiegen. Ein wahres Leichtgewicht liegt daher nicht vor. Aber dank Komplettüberarbeitung und Optimierung der Maschine bleibt der Kraftstoffbedarf dennoch im überschaubaren Rahmen. Mit etwas über 3,5 Litern kommt die NC750 X auf 100 Kilometern gut aus. Neben einem reichhaltigen Angebot an Zubehör ist für Besitzer des A2-Führerscheins übrigens auch ein Drosselsatz auf 48 PS erhältlich, der inklusive Einbau auf etwas über 100 Euro kommt.