Anzugsmomente der Kettenblattmuttern

  • #1

    Moin an die Schrauber,
    Jumpstumper war gestern bei mir, um seinen Kettensatz + Lufi wechseln zu lassen. Soweit so gut, flutschte alles auch prima von der Hand. Bis es ans Wechseln des Kettenblatters ging....


    Muttern runter, Kettenblatt ab war ja noch ok. Neues Blatt aufgesetzt, Blick ins Werkstattbuch : 108 Nm. Hmmm, dat is ma viel für ne M12 Mutter... Muttern über Kreuz handfest vorangezogen und langsam mit dem Drehmo-Schüssel die erste Mutter nachgezogen. Ging auch, bis sich der Gewindebolzen aus dem Kettenblattträger löste und sich seltsamerweise rauszudrehen begann (Linksgewinde?). Mist. Den also wieder eingedreht und nochmal nachgeschaut, 108 Nm stimmt tatsächlich... Auch im englischen Online-Werkstattbuch steht diese Zahl. Also erstmal rantasten und in 10er Schritten von unten her steigern - 70Nm, geht, 80 Nm, geht, 90 Nm, ALLE Muttern wurden wieder weich! Und dann passierte es: bei 90 Nm sind aus einer Mutter alle Gewindegänge komplett abgeschert! Und als ob das nicht reicht, hat das verdammte Sicherungsblech an der Mutter gleich noch den ersten Gewindegang des Stehbolzens ruiniert! Nachfeilen ging nur obenrum, für Gewindeschneider kein Platz. Aktion beendet, Patient querschnittsgelähmt.


    Das kann doch nicht sein! 108 Nm für ne M12er Muter? Keine Mutter hält mehr als 90 Nm ab und bei einer versagt das Material vollends? Mit 3,50 € für einen Gewindebolzen und noch ein paar Euros mehr für die Muttern hält sich der Schaden in Grenzen (insofern das Gewinde im Blattträger nicht gelitten hat, sah aber noch gut aus soweit), aber das ist doch ein Druckfehler im Buch?! Die Riesenwelle der Schwinge kommt bei SW24 gerade mal auf 98 Nm und dann sollen diese popeligen Muttern 108 abkönnen?


    Hat das ernsthaft bei einem Heimbastler schonmal funktioniert? Wer hat seinen Kettensatz schon gewechselt und es tatsächlich auf dieses Moment mit fest-ohne-ab hinbekommen?


    Sebastian ist mit meiner X heim, aber was machen, wenn kein Ersatzbike da ist und man drauf angewiesen ist...?


    Gruß, Ryker

  • #3

    Eben, ne? Würde auch passen, da ab 90 alles wieder weich wurde... Versteh da halt den Wert im Buch nicht! Sind keine Dehnschrauben oder sonstwas...

  • #4

    Je nach Güteklasse kann eine m12 Schraubverbindung durchaus mit 108 Nm angezogen werden. Ob das hier auch zutrifft kann ich aber nicht sagen. Was steht denn für eine Zahl auf der Mutter? Das Drehmoment von 98 Nm kann ich mir aufgrund der hohlen Schwinge vorstellen, damit sich nichts verformt.

  • #5

    Dazu folgendes OT:
    - dank für deine Zeit und Mühe, war wieder sehr angenehm :clap:
    - dank für das leihmotorrad, wobei mir zwei Dinge aufgefallen sind:
    - ich muss das schalten wieder lernen :whistle:
    - der akra hat echt mal nen super sound, schön tief und nie aufdringlich :twisted:


    Beste grüße


    Sebastian

    Ex NC 700 X DCT rein manuell über 20tkm: 3,5 l (max Verbr 3,7 l/min 3,1 l)
    AT DCT S1 Modus: Schnitt über 14tkm: 4,6 l (max 5,4l/min 4,2l)
    Längste Tagestour: 624 km

  • #6

    Denke, das sind halt die Dinge, die passieren können, wenn man was arbeitet.


    Das Problem ist lösbar und wohl nur für den wirklich "schlimm", dem es passiert.


    Und für Material Fehler oder gar falsche Anleitungen kann man selbst ja nichts.


    Also einfach Kopf hoch!

  • #7


    ...mein Moped... :crying-green:

  • #8


    Lol, kann man natürlich Angst bekommen wenn man das so liest.
    Aber keine Angst, alles gut, nicht abgewuergt oder verschalten, aber eben alles mit ner dicken gedenksekunde versehen. Fehlerfrei aber nicht flüssig eben :D
    Und alles brav nach StVO und AB 120. Nix heizen oder pushen, schwör!
    Fremdes Eigentum wird behandelt wie es sich gehört. Ordentlich und vorsichtig.

    Ex NC 700 X DCT rein manuell über 20tkm: 3,5 l (max Verbr 3,7 l/min 3,1 l)
    AT DCT S1 Modus: Schnitt über 14tkm: 4,6 l (max 5,4l/min 4,2l)
    Längste Tagestour: 624 km

  • #9

    Zum Thema: in der Tat sind 108 Nm viel zu viel.


    Ich zitiere hier mal aus dem Bucheli Seite 77


    Wichtige Anmerkung: Honda gibt ein Anziehmoment von 108 Nm für die hinteren Muttern des Kettenrads an.
    Dies ist nach Erfahrung von Honda Spezialisten zu hoch, denn es besteht die Gefahr,
    dass die Stehbolzen aus dem Aluminium Kettenblattträger (mit drei TTT ? ) herausgezogen werden.

    Empfehlung: Muttern mit 80Nm festziehen und mit einer Farbmarkierung zum Kettenrad hin versehen.
    Nach 100 bis 250 Km den Festsitz aller Muttern überprüfen, ggf. nachziehen.



    Gruß
    Michael

    Erst die Maschine, dann der Mensch.

  • #10

    Das Kettenblatt hätten wir gestern an Köbes X auch getauscht, wenn er eins bekommen hätte. So mussten wir es dran lassen.
    Ich hätte die Muttern aber nicht mit dem Drehmomentschlüssel angezogen. Beim Loschrauben merkt man doch schon wie fest die sind. So werden sie auch wieder angezogen.
    Und wenn ich merken würde, dass das Drehmoment nicht passt, höre ich auf.
    Ritzel hatten sie übrigens auch nicht mitgeliefert, also haben wir das alte erst einmal umgedreht (wird aber noch getauscht).

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