Frage zu gutem Anfänger Motorrad (Leichtkraftrad)

  • #1

    Habe mal eine Frage an die, die sich mit Zweirädern gut auskennen:


    Schwester von mir, Ende 50, Führerschein PKW 1977, ist noch nie Motorrad gefahren, macht derzeit
    auf einer 125 Honda Fahrstunden bei einem Fahrlehrer. Jetzt hat sie sich "blind" eine Yamaha 125 YBR Custom
    gekauft, 1200 km, EZ 2016 (letztes Baujahr der Serie) für 1900 Euro.
    Sie überlegt sich, nächstes Jahr den A2 zu machen, wenn es mit der Yamaha gut klappt und denkt dann an
    die NC S mit DCT, gedrosselt.


    Ist die 125 was Brauchbares zum Spazierenfahren und Lernen? Zuverlässig?


    Das Mädel ist ein Floh und wiegt 50 kg bei 165 cm.


    Wäre für sachliche Kommentare dankbar.

  • #2

    Meine Töchter hatten beide je eine YBR 125, ich bin beide ab und zu gefahren. Das sind anspruchslose und robuste 125er. Ein paar Fahrstunden trotz bereits bestehender Fahrerlaubnis zu machen ist absolut sinnvoll. Unterm Strich kann man also sagen: Alles richtig gemacht.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #3

    Man könnte von Anfang an im Strassenverkehr mit ABS beginnen und sich mit dessen Eigenheiten von der ersten Stunde an vertraut machen. So hätte ich es ggfs. gemacht. Das Thema ist zu heiss, man wird früher oder später übersehen. Also z.B. Duke 125 ABS. Auf jeden Fall schnellstens Fahrsicherheits- bzw. Bremstrainings buchen. Die fachgerechte Bedienung der Bremse im Notfall ist lebensrettend und sollte von Anfang an forciert erlernt werden und im Alltag parat bleiben. Abgesehen davon kommt das Fahren dann mit der Zeit (Geduld!), und geübte Fahrer als Begleiter und Safety Coach (subtile Gefahrenstellen am Weg) sind immer hilfreich.
    Meine Frau hat auch sehr spät (>>40) mit einer MT-07 angefangen, dann sofort zwei intensive FSTs, und sie fährt cool, ausdauernd, sicher und hat viel Freude. Natürlich verbietet sich der Einstieg mit einer MT-07, wenn man ein junger Heissporn ist. Da baut man sich schnell ein. Die MT ist schon anfängerfreundlich, aber nur solang kein Gas gegeben wird. :)
    Aber das ist bei euch sicher kein Problem.
    Viel Freude, viel Erfolg!
    Phil

  • #4

    Ach, eines fällt mir noch ein: Die YBR ist zierlich und nicht allzu schnell. Auf Landstraßen sind dann sehr viele Auto- und LKW-Fahrer der Meinung, dass so ein Moped, das keine 110 oder 120 km/h schafft auf ihrer Straße nichts verloren hat. Viele Vier- und Mehrradfahrer versuchen dann so knapp wie möglich an den YBR-Fahrern vorbei zu fahren, um die YBR-Piloten von "ihrer" Autostraße zu verscheuchen. Mir ist das selbst immer wieder passiert. Für einen Anfänger ist das besonders gefährlich, außerdem verdirbt es den Fahrspaß.


    Das lässt sich aber abstellen: Man muss die YBR nur größer und schwerer aussehen lassen. Das geht mit Seitenkoffern oder Satteltaschen. Leider dürfte ein Träger für Seitenkoffer nur sehr schwer zu bekommen sein (es gab mal welche), aber Satteltaschen kann man auch ohne Seitenträger recht leicht montieren. Die Blinker sollten dafür aber versetzt werden. Ein wenig Bastelarbeit und Kreativität erfordert es also schon.


    Bei der YBR meiner jüngeren Tochter habe ich selbst etwas gebastelt, siehe http://www.ybrfreun.de/blog/pa…YBR-Seitenkoffer--130724/



    Ist ein Moped breiter, dann haben die Ar....mleuchter in ihren Blechkisten Respekt und halten Abstand. Sie haben wohl Angst um ihr heilig's Blechle. Das ist aber auch egal, wichtig ist, dass sie nicht mehr so extrem knapp überholen. Es ist leider so: Mit einer dicken 750er wie der NC X darf man gemütlich mit 80 über die Landstraße zockeln, mit einer 125er sind selbst 100 unerlaubt langsam...


    Mein Rat an Deine Schwester: Satteltaschen. Die sind wichtig. Nicht nur um die Regenkombi unterbringen zu können, sondern auch um für voll genommen und nicht ständig vorsätzlich gefährdet zu werden. Es funktioniert, ich habe es selber erlebt.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #5

    Nach den Kommentaren fällt mir auf, dass das Umfeld ebenso wichtig ist:
    Ich bin über 3 Jahre/12.500 km eine 125er PCX absolut problemlos hier im Ruhrgebiet gefahren. (allerdings nicht als Anfänger) Auf der oft 3-spurigen A40 längs durchs Ruhrgebiet konnte ich immer problemlos auf den rechten beiden Spuren mitschwimmen oder überholen, die Landstrassen haben hier nicht die Weite und daher auch viele Geschwindigkeitsbegrenzungen.
    Selbst ein Wochenendausflug zur Honda Akademie nahe Frankfurt war ganz entspannt über Landstraßen mehr oder weniger entlang der A45. ÜBER die A45 wäre ich niiiieeeemals gefahren. :-\


    Zu aktuellen Yamahas hätte ich sehr viel Vertrauen; schau mal in die Zulassungsstatistik, da ist Yamaha bei den 125ern teilweise mit 3 Modellen in den oberen Top 10!


    Hut ab vor Deiner Schwester!


    Alles Gute,
    Pietzt

  • #6

    Hier mal das Ganze im Bilde:



    Es kommt auf die optische Breite an. Koffer oder Satteltaschen lassen die zierliche YBR einfach massiger erscheinen. Alles reine Psychologie, aber sie führt dazu, dass die mehrspurigen Fahrzeuge erheblich mehr Seitenabstand einhalten.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

  • #8

    Grundsätzlich eher bei der mittellinie fahren...dann muss voll auf die linke seite gegangen werden um zu überholen.....


    Und sonst ; nix besseres wie ein gutmütiger 125ger um solide und stressfrei das Grundhandwerk zu erlernen

    Physik ist nur trocken , wenn der Tank leer ist

  • #10

    Nein, das stimmt leider nicht. Dann wird noch knapper überholt und gerne mal ein Schlenker nach rechts gemacht wenn das Mehrspurfahrzeug auf Höhe des Zweirades ist. Mehrfach selbst erlebt.


    Wer das nicht möchte braucht sich nur auf eine "fette" 125er zu setzen, also z. B. eine XV 125 Virago oder eine Honda VT 125 Shadow. Die wirken optisch sehr viel erwachsener und werden daher als vollwertiges Motorrad im Verkehr akzeptiert. Bei der YBR 125 (egal welches Modell aus der Baureihe; das gilt also auch für die Custom) stellen sich die Mehrspurfahrer offensichtlich nur die Frage, warum das Ding eigentlich ein normales Nummernschild statt eines Versicherungskennzeichens hat.


    Ich finde es auch traurig und erbärmlich für die betreffenden Auto- und Lkw-Fahrer, aber es ist so, mit einer YBR wird man nicht für voll genommen, weil sie einfach zu klein und zierlich ist.



    Gruß Michael

    Mein Durchschnittsverbrauch:

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